Rapids Charaktertest in Bosnien bei Abschied aus Conference League ++ Letztes Spiel auch für Stefan Kulovits? Philipp Semlic und Bo Svensson kein Thema!
„Wir wollen uns mit einem Sieg verabschieden, für einen halbwegs versöhnlichen Jahresausklang sorgen“, will Trainer Kulovits nichts von einer lästigen Pflicht wissen. Zumal auch über 500 Rapid-Fans die Reise nach Bosnien mitmachen. Obwohl es für Grün-Weiß nur noch darum geht, die rote Laterne der Conference League abzulegen. Zrinjski Mostar hat – nach Heimsiegen gegen Lincoln Red Imps (5:0) und BK Häcken (2:1) – noch die Chance auf die K.-o.-Phase (Top-24).
„Moral hat man in den letzten Spielen schon gesehen!“
Bezeichnend für die grün-weiße Lage war die Anreise auf den Balkan: Wegen Wetter-Turbulenzen war keine Landung in Mostar möglich, daher setzte der Charter in Dubrovnik (CRO) auf. Wo zunächst Busse organisiert werden mussten, ehe es für Cvetkovic und Co. dann weitere drei Stunden nach Bosnien ging. Einigen Rapidlern blieb die Odyssee erspart: Seidl (gesperrt), Bolla (krank), Ndzie (mit Kamerun beim Afrika Cup), Dahl und Horn (verletzt) blieben in Wien. Der Rest stellt sich dem Charaktertest. Auch wenn sich für Kulovits die Frage nicht stellt: „Die Moral, den Charakter hat man in den letzten Spielen schon gesehen“, sagt der Interimstrainer. Dessen zweite kurze Ära mit dem Schlusspfiff endet.
Ob er sich für die Chef-Rolle empfohlen hat, will er nicht beurteilen: „Wer etwas Positives sehen will, sieht etwas Positives. Wer etwas Negatives sehen will, sieht nur Negatives. Wir haben den Rapid-Geist geweckt, die Mannschaft ist intakt. Aber natürlich fehlen uns leider die Ergebnisse (Anm. drei Pleiten, ein Remis).“ Sein fragender Nachsatz: „Ob es gerecht ist, in so kurzer Zeit unter schwierigsten Bedingungen die Qualität eines Trainers nur anhand von Ergebnissen zu beurteilen?“ Die Antwort muss Sportchef Markus Katzer liefern. Kulovits war ja erst vor 20 Tagen für den gefeuerten Peter Stöger eingesprungen
Vier Millionen für Antiste?
Die Trainersuche wird im Winter zur wichtigsten Mission. Mittlerweile wirft die Gerüchteküche auch erste Namen ab, aber laut „Krone“-Infos sind weder Bo Svensson (ehemals Mainz, Liefering) noch Philipp Semlic (WSG Tirol) in Hütteldorf im Rennen. Auch wenn Katzer abblockt: „Ich werde keine Spekulationen anheizen.“ Janis Antiste dürfte man heute aber definitiv zum letzten Mal im Rapid-Trikot sehen: Der Leihvertrag mit Sassuolo (ITA) soll im Winter aufgelöst werden, bevor Rapid den Franzosen im Frühjahr nach einer bestimmten Anzahl an Spielen fix kaufen muss. Laut „Bild“-Zeitung liegt der Preis für den Ex-Nürnberger gemäß Klausel bei rund vier Millionen Euro.
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