Mit der Ausstellung „Die Farben der Erde“ zeigt das Weltmuseum Wien Textilkunst aus Mexiko. Neben Webe- und Färbetechniken aus Naturfarben sind bis Ende April filigrane Stoffe und prachtvolle zeremonielle Huipils zu sehen.
Es ist ihm eigentlich weniger um die textilen Kunstwerke selbst gegangen. Carlos Barrera Reyes wollte einfangen, was während der Entstehung der traditionellen Stoffe und Muster seiner Heimat passiert – Gespräche, Weitergabe von Wissen, gemeinsam lachen und streiten.
Für die Schau „Die Farben der Erde“ hat der aus Mexiko-Stadt stammende Künstler und Kurator über Jahre indigene Weberinnen begleitet, ihre Arbeit dokumentiert und sie in liebevollen Videos porträtiert. Auf der Galerie zeigt das Weltmuseum jetzt die Ergebnisse seiner Arbeit.
Natürliche Farbstoffe statt Chemie
Farbprächtige Stoffbahnen durchziehen den ersten Raum, den zweiten schmücken kunstvoll verzierte zeremonielle Huipils, die in ihrer filigranen Pracht an Priestergewänder erinnern. Die Herstellung der Huipils beginnt mit der Auswahl und Färbung der Fäden. Das geschieht traditionell mit Farbstoffen aus Pflanzen, Mineralien und Insekten aus dem unmittelbaren Umfeld der Weberinnen und Weber.
Das Wissen ist im 20. Jahrhundert zunehmend verdrängt worden, billige industriell gefärbte Garne begannen Einzug zu halten. Reyes setzt sich in seinen Arbeiten intensiv mit Materialien auseinander, in Workshops mit indigenen Communitys wurde auf alte Praktiken zurückgegriffen und neue Methoden entwickelt.
Dazu gibt es in der kleinen, feinen Ausstellung Einblicke in die Webe- und Färbetechniken mit Naturfarben – etwa aus Indigobrocken oder getrockneten Schildläusen. Und die Erkenntnis, dass das Projekt dazu beigetragen hat, verloren geglaubte Muster zu beleben und zu bewahren.
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