Anschlag vereitelt?
Polizei nahm sieben Verdächtige in Sydney fest
Wenige Tage nach dem verheerenden Anschlag auf Juden in Sydney dürfte die australische Polizei eine Gruppe von sieben verdächtigen Männern festgenommen, die Richtung Bondi Beach unterwegs waren. Dem Vernehmen nach gibt es Hinweise darauf, dass die Männer einen Gewaltakt geplant haben.
Die Polizei von New South Wales hatte dem Sender Sky News zufolge Geheimdienstinformationen erhalten, wonach die Verdächtigen von Melbourne nach Sydney gereist waren, um dort zum Bondi Beach zu gelangen.
TV-Sender spricht von „dramatischer Festnahme“
Die Absicht der Männer sei unklar gewesen, doch habe ihr Verhalten eine entschiedene Reaktion der Polizei hervorgerufen, berichtete Sky News weiter. Demnach waren zahlreiche schwer bewaffnete und mit Schutzkleidung ausgestattete Anti-Terror-Polizisten im Einsatz.
Der Sender sprach von „dramatischen Szenen“, die sich abgespielt hätten. So hätten Anti-Terror-Einheiten ein Auto gerammt und von der Fahrbahn gedrängt. Ein zweites Fahrzeug sei ebenfalls zum Halten gebracht worden. Die Beamten hätten Gummigeschoße abgefeuert.
Ein Zusammenhang mit dem als Terrorakt gewerteten Angriff auf eine Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka am Sonntag, bei dem zwei Männer 15 Menschen am Bondi Beach erschossen haben, sieht die Polizei eigenen Angaben zufolge derzeit nicht. Der Einsatz erfolgte demnach in Liverpool, im Südwesten der Millionenmetropole.
Erstes Terroropfer beerdigt
Unterdessen wurde das erste der 15 Todesopfer beerdigt. Die Trauerfeier für Rabbi Eli Schlanger fand in den Morgenstunden im jüdischen Gemeindezentrum Chabad of Bondi statt – rund einen Kilometer vom Ort des Anschlags entfernt. Der 41-Jährige war laut Medienberichten Vater von fünf Kindern, darunter ein Neugeborenes. Zu seiner Trauerfeier kamen viele politische Gäste, darunter der ehemalige Premierminister Scott Morrison.
In Australien wird nun über Konsequenzen aus dem schwerwiegendsten Anschlag der jüngeren Landesgeschichte diskutiert. Vieles dürfte in den kommenden Tagen und Wochen auf den Prüfstand kommen: Neben dem schon jetzt vergleichsweise restriktiven Waffenrecht, das die Regierung abermals verschärfen will, gilt das auch für die Arbeit der Polizei und Nachrichtendienste, das besonders kontroverse Feld der Einwanderungspolitik, Maßnahmen gegen Antisemitismus sowie für sozial- und bildungspolitische Programme, die Hass und Hetze nachhaltig den Nährboden entziehen sollen.









Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.