Anfang Juli des Jahres ist ein sogenannter interstellarer Komet entdeckt worden, der mit rund 209.000 km/h durch unser Sonnensystem rast. Der Harvard-Physiker Avi Loeb vermutet hinter dem Besucher aus den Tiefen des Alls „Alien-Technologie“ – eine Hypothese, der die wissenschaftliche Gemeinde nichts abgewinnen kann.
Der 3I/ATLAS getaufte Komet war am 1. Juli, als er in etwa 670 Millionen Kilometer von unserer Sonne entfernt war, mithilfe eines Teleskops in Chile entdeckt worden. Er hat, wie verschiedene Messungen zeigen, eine Größe von rund 5,6 Kilometern und bewegt sich mit rund 209.000 km/h durch das Sonnensystem.
NASA veröffentlicht neue Bilder
Bis dato haben zwölf Teleskope und Raumsonden der US-Weltraumbehörde NASA Aufnahmen von 3I/ATLAS gemacht und weitere Untersuchungen sind geplant. Das teilte die NASA, die auch neue Bilder des Besuchers aus den Tiefen des Alls veröffentlichte, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit.
Von Prominenten über Mitglieder des US-Kongresses bis hin zu prominenten Verschwörungstheoretikern – verschiedene Stimmen fragen sich seit der Entdeckung von 3I/ATLAS Anfang Juni, ob es sich bei dem interstellaren Objekt möglicherweise nicht um einen natürlichen Kometen handelt, sondern vielmehr um ein außerirdisches Raumschiff oder Alien-Technologie.
Physiker vermutet „Alien-Technologie“
Eine These, die auch vom israelisch-amerikanischer Physiker Avi Loeb, einem Professor an der Harvard University, der sich insbesondere mit Astrophysik und Kosmologie beschäftigt, befeuert wird. Er spricht im Zusammenhang mit 3I/ATLAS von einer „rätselhaften Lichtquelle“ sowie einer „ungewöhnlichen Flugbahn“ des Kometen. Er vermutet, dass es sich bei dem interstellaren Besucher möglicherweise um ein „technologisches Artefakt“ mit einer „aktiven Intelligenz“ (sprich Aliens, Anm.) handeln könnte.
Die zeitweilige Position des Kometen, der älter ist als die Sonne, hinter unserem Zentralgestirn, interpretiert Loeb als mögliches „Versteck“. Von dort aus könne es seine Richtung ändern oder kleine Raumsonden in Richtung unseres Sonnensystems aussetzen, so eine seiner gewagten Theorien.
NASA-Wissenschaftler klärt auf
Experten der NASA widersprechen Loebs Hypothesen. Die Weltraumbehörde hat das 3I/ATLAS seit der Entdeckung mit Boden- und Weltraumteleskopen genau untersucht und erklärt kategorisch, dass der Komet keine Gefahr für die Erde darstelle. „Es sieht aus wie ein Komet. Es verhält sich wie ein Komet. Es ähnelt in fast jeder Hinsicht sehr stark den Kometen, die wir kennen“, stellt der NASA-Wissenschaftler Tom Statler, Experte für „Kleine Objekte im All“, in einem Gespräch mit dem „Guardian“ unmissverständlich klar.
Der Komet habe einige interessante Eigenschaften, die sich ein wenig von denen anderer Kometen in unserem Sonnensystem unterscheiden, räumt er ein. Aber 3I/ATLAS verhalte sich wie ein Komet. Alles Daten würden darauf hindeuten, dass es sich bei dem kosmischen Besucher um einen natürlichen Himmelskörper handele, so der Experte. „Es ist ein Komet“, stellte Statler klar. Das genaue Verhalten eines Kometen und seine Bahn (siehe Grafik oben) sei bei Temperaturänderungen (diese sind Folge der Annäherung an die Sonne, Anm.) immer „ein bisschen unvorhersehbar“, so der Forscher.
Der Erde am nächsten wird Komet 3I/ATLAS Berechnungen zufolge am 19. Dezember kommen. An diesem Tag er sich auf rund 270 Millionen Kilometer annähert. Zum Vergleich: Die mittlere Distanz von der Erde zur Sonne beträgt etwa 150 Millionen Kilometer. Eine Gefahr für die Erde stelle der Komet daher den Wissenschaftern zufolge nicht dar.
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