Kaum ein Jahr nach dem Start wird das österreichweit erste LGBTIQ-Kompetenzzentrum in der Linzer Weißenwolffstraße bereits wieder eingestellt. Die Stadt spricht von einem Pilotprojekt und fehlender Effizienz. Doch was lief schief, warum verschwindet das Vorzeigeprojekt so schnell – und was bleibt davon am Ende übrig?
Es war als österreichweite Premiere angekündigt worden: Im September 2024 eröffnete die Stadt Linz ein eigenes LGBTIQ+-Kompetenzzentrum – beworben als zentrale Anlaufstelle, niederschwellig, kostenlos und auch außerhalb üblicher Bürozeiten erreichbar. Nur rund ein Jahr später ist damit wieder Schluss.
„Hat sich als Parallelstruktur erwiesen“
Wie die Stadt bestätigt, läuft das Pilotprojekt mit Jahresende aus. Eine Verlängerung ist vorerst nicht geplant. Begründung: Das Kompetenzzentrum habe sich in der Praxis nicht bewährt. „Das Modell hat sich teilweise als Parallelstruktur zu bereits bestehenden Angeboten erwiesen“, erklärt SP-Stadtvize Karin Leitner. Mit anderen Worten: Statt neue Hilfe zu schaffen, lief das Zentrum vielfach neben bereits etablierten Beratungsstellen – ohne erkennbaren Mehrwert.
Vereine Billy und Courage beraten weiter
Die beiden beteiligten Vereine Billy und Courage setzen ihre Beratungsangebote weiterhin fort – wie bisher in ihren eigenen Vereinsräumlichkeiten am Standort Weißenwolffstraße. Beide Organisationen verfügen über langjährige Erfahrung und betreuen unterschiedliche Zielgruppen innerhalb der LGBTIQ+-Community.
Zusätzliche Angebote zu Randzeiten in Schwebe
Offen bleibt, wie es künftig mit zusätzlichen Angeboten zu Randzeiten weitergehen soll. Darüber will die Stadt gemeinsam mit den Vereinen weiter beraten. Auch die Nutzung und Weiterentwicklung des Standorts ist noch Thema interner Gespräche. Für die Stadt sei entscheidend, so Leitner, dass Menschen „rasch, kostenlos und unkompliziert Hilfe bekommen.“
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