Israel Ende der 1970er-, Anfang der 1980er-Jahre, als der Autor dieser Zeilen dort lebte: Die großen Verteidigungskriege waren überstanden, Frieden mit Ägypten bahnte sich an, das ganze Land war von einem tiefen Zusammenhalt geprägt. Auch Tel Aviv fühlte sich damals noch ein wenig an wie ein Kibbuz.
Das ist heute natürlich anders. Tel Aviv ist eine pulsierende Metropole, das einst linke Israel ist politisch weit nach rechts gerückt. Und sehr zerstritten.
Dennoch: In der nationalen Not – wie am und nach dem 7. Oktober, dem Tag des Hamas-Überfalles mit mehr als 1200 Toten und gut 250 Entführten, wie auch in Momenten der nationalen Freude, wie während der Freilassung der letzten 20 Entführten – spürt man es wieder ganz intensiv, dieses Zusammengehörigkeitsgefühl. Viel stärker, als das in jedem anderen Land möglich wäre.
Das liegt an der Geschichte der Juden, geprägt von Ghettos, Verfolgung, Pogromen und schließlich dem Holocaust. Dem kollektiven Trauma mit mehr als sechs Millionen Toten.
Deswegen wurde Israel gegründet, als Staat, in dem Juden sicher sind vor Verfolgung. Als Staat, der jüdisches Leben und dessen Verteidigung über alles stellt. „Pikuach Nefeseh“ lautet der jüdische Begriff dafür. Wörtlich: „Wachsamkeit über die Seele“.
Ins Militärische übersetzt: „Wir lassen niemanden zurück.“ Ein heiliger Grundsatz. Deshalb kann es wieder Krieg geben, wenn die Hamas nicht auch die letzte getötete Geisel übergibt.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.