„Krone“-Kommentar

Wirtschaftskammer-Reform: Mehr als ein neues Logo?

Kolumnen
27.12.2025 09:00

„Schlanker werden“, lautet ein gängiger Neujahrsvorsatz. Den sollte sich auch die Wirtschaftskammer verordnen. Wie noch nie stand heuer Österreichs aufgeblähter Kammerapparat im Fokus. Am Ende musste Präsident Harald Mahrer gehen, jetzt sind die Erwartungen an die neue Führung hoch. Die Aufbruchsstimmung darf nicht verpuffen – und aus der Reform kein „Reförmchen“ werden. Eine echte Diätkur ist überfällig, ein neues Logo reicht nicht.

Bleiben wir beim Thema „schlanker werden“: Höchste Zeit, dass die Kammer ihre föderale Struktur abspeckt. Weniger ist mehr. Wer braucht neun Länder- und 100 Bezirksorganisationen? Eine Zusammenlegung spart Dutzende gut bezahlte Präsidiumsposten und teure Parallelstrukturen ein.

Hat die Kammer abgespeckt, kommt sie auch mit weniger Zwangsbeiträgen aus. Die Kammerumlage 2 muss fallen. Sie wurde vor 40 Jahren als temporäre Maßnahme eingeführt, um notleidenden Unternehmen zu helfen. Leider wurde sie dann zum Dauerinstrument, 440 Millionen Euro kassieren die WKÖ und die neun Landesorganisationen damit jährlich. Schluss damit! Der Ausfall ließe sich ab sofort aus den üppigen Rücklagen finanzieren.

Schließlich ist auch eine Wahlbeteiligung von 20 Prozent ein Armutszeugnis. Eine Kammer von Unternehmern für Unternehmer. Nicht ein Parteianhängsel samt riesiger Funktionärskaste. 

Die Zwangsmitgliedschaft scheint in Österreich wie so vieles eine „heilige Kuh“ zu sein. Wenn sie das schon ist, sollte die Kammer zumindest bemüht sein, eine Organisation zu sein, in der die Selbstständigen gerne Mitglied sind. Ein Vorsatz für 2026?

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