Ätzend und hochgiftig: Derzeit sorgt eine Einbruchserie erneut für Unruhe, deren neuer Modus Operandi inzwischen bekannt ist. Die bislang unbekannte Tätergruppe öffnet Türen mittels Säure, um in die Wohnungen zu gelangen. Die Polizei schlägt nun Alarm für den gesamten Raum Wien.
Eine Zeit lang herrschte geisterhafte Ruhe um die Einbrecherbande, die bereits jahrelang die Bundeshauptstadt mit Säureangriffen heimsucht. Nach mehr als drei Monaten „Sommerpause“ schlugen die Einbrecher erneut zu – zuletzt in Wien-Penzing Anfang Oktober, wo die Schlösser von insgesamt vier Wohnungen geknackt wurden.
Verletzungsgefahr wegen stark ätzender Säure
Bis ins Jahr 2022 reicht die unheimliche Serie an Einbrüchen in Wiener Wohnungen bereits zurück. Damals wurden die Ermittler der Polizei sowie Feuerwehr erstmals mit einem neuen Modus Operandi konfrontiert, bei dem hochgiftige und ätzende Salpetersäure in die Türschlösser der Wohnungen geträufelt wurde. Besonders gefährlich: Einsatzkräfte und Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Häuser laufen akute Verletzungsgefahr. Woher die Einbrecher die Säure beziehen, ist bislang unklar. Denn der Stoff kann schwere Verätzungen verursachen.
Von Hast oder Ungeduld ist bei der Bande nichts zu merken. Für ihre Coups nehmen sich die Täter viel Zeit: Zuerst werden die Wohnungen ausspioniert, die Türen mit Klebefäden markiert. Bleiben die Fäden mehrere Tage unberührt, werten sie das als Zeichen, dass niemand zu Hause ist. Dann arbeiten die Einbrecher teils stundenlang, um die Türen aufzubrechen.
Haus in Wien sogar zweimal ausgeräumt
Wer hinter den ungewöhnlichen Einbruchsserien steckt, ist weiter unklar. 2022 war bereits eine Bande aus Georgien geschnappt worden, die von Wien bis Madrid und Stockholm in halb Europa zuschlug. Nach einer Ruhephase formierte sich offenbar eine neue Gruppe, die Wien zwischen 2023 und 2024 in Atem hielt und über 100 Wohnungen knackte. Ein Haus in der Krieglergasse wurde sogar zweimal ausgeräumt.
Polizei gibt Warnhinweis für gesamten Wiener Raum
Besonders betroffen scheinen die Bezirke 2 und 3 zu sein. Wegen der aktuellen Serie warnt die Polizei nun für den gesamten Raum Wien: Bei den Einbrüchen wird Säure an Wohnungstüren angebracht, bevor die Täter zuschlagen.
Sollte nach einem Wohnungseinbruch Flüssigkeit an der Tür, am Türschloss oder auf dem Boden vor der Türe entdeckt werden, darf diese laut Polizeiwarnung keinesfalls berührt werden. Die Säure sei ätzend und wirke stark auf Haut, Atemwege und Schleimhäute. Komme es trotzdem zu einem Kontakt, solle die betroffene Stelle sofort mit Wasser gespült werden – Seife dürfe dabei nicht verwendet werden, betont die Wiener Polizei. In jedem Fall sei sofort die Polizei unter der Nummer 133 zu verständigen.
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