4 Wohnungen geknackt

Säure-Einbrecher sind nach Pause zurück in Wien

Wien
06.10.2025 20:00

Eine Zeit lang herrschte geisterhafte Ruhe um die Einbrecherbande, die über Jahre die Bundeshauptstadt mit ihren Säureangriffen heimsuchte. Nun, nach mehr als drei Monaten Pause, wurden wieder die Schlösser von vier Wohnungen in der Landstraße und in Penzing geknackt. 

Bis ins Jahr 2022 zieht sich schon die unheimliche Serie an Einbrüchen in Wiener Wohnungen zurück. Damals wurden die Ermittler der Polizei und die Feuerwehrleute der Stadt erstmals mit einem neuen Modus Operandi konfrontiert, bei dem hochgiftige und ätzende Salpetersäure in die Türschlösser der Wohnungen geträufelt wurde. Das Perfide daran: Einsatzkräfte und Bewohner der Häuser sind in akuter Verletzungsgefahr. Die Säure, von der immer noch unklar ist, woher die Einbrecher sie überhaupt beziehen, kann zu schweren Verätzungen führen. 

Am Arsenal in der Wiener Landstraße schlugen die Einbrecher am Wochenende zu.
Am Arsenal in der Wiener Landstraße schlugen die Einbrecher am Wochenende zu.(Bild: Martin A. Jöchl)
Auch in der Penzinger Breitenseer Straße wurden Schlösser geknackt.
Auch in der Penzinger Breitenseer Straße wurden Schlösser geknackt.(Bild: Martin A. Jöchl)

Kleberfäden, dann nehmen sich Einbrecher viel Zeit
Die bisher unbekannte Bande nimmt sich für die Coups sehr viel Zeit. Immer trifft es Häuser aus ähnlichen Baujahren und mit ähnlichem Baustil. Und immer werden jene in aller Seelenruhe ausspioniert, die Wohnungstüren mit hauchdünnen Kleberfäden markiert. Sind die Kleberfäden nach mehreren Tagen immer noch an den Türen, wird davon ausgegangen, dass niemand zu Hause ist. Dann werken die Verbrecher teils bis zu mehrere Stunden, um die Türen aufzubekommen. 

Die betroffene Türe
Die betroffene Türe(Bild: Martin A. Jöchl)
Wie schon bei den vergangenen Fällen (Bild): Die Haustüren werden mit Klebefäden markiert, dann ...
Wie schon bei den vergangenen Fällen (Bild): Die Haustüren werden mit Klebefäden markiert, dann mit Säure bearbeitet.(Bild: Krone KREATIV/Bundeskriminalamt, LPD Wien)

Weit über 100 Wohnungen sind betroffen
Wer die ungewöhnlichen Einbruchsserien verübt, ist nach wie vor unklar. 2022 wurde zwar eine Bande an Georgiern geschnappt, die neben Wien auch von Madrid bis Stockholm in halb Europa gewütet hatte. Zwischenzeitlich wurde es ruhig um die Salpetersäure-Gangster, dann formierte sich offenbar eine neue Gruppe, die Wien zwischen 2023 und 2024 in Atem hielt und weit über 100 Wohnungen knackte. Ein Haus in der Krieglergasse wurde sogar zweimal ausgeräumt – ein Fokus liegt offenbar auf den Bezirken 2 und 3. 

Wieder traf es die Landstraße – und Penzing!
Nachdem es heuer großteils ruhiger war – auf eine längere Pause im Frühling folgten Anfang Juli nur vereinzelt Wohnungen – schlugen die Einbrecher am vergangenen Wochenende wieder zu. Am Arsenal in der Landstraße fielen zwei Wohnungen zum Opfer, auch am anderen Ende der Stadt in der Penzinger Breitenseer Straße. Die Bewohner waren nichts ahnend auf Urlaub oder auf Wochenendtrip – bis zur bösen Überraschung bei ihrer Rückkehr. Nun müssen – wieder einmal – die Kriminalisten Spuren sichern und ermitteln. 

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