Der „Fall Waltraud“ lässt auch die politischen Parteien nicht kalt. Während die meisten klare Worte finden (und die ÖVP sogar harte Konsequenzen ankündigt), schwieg eine Partei vorerst, nämlich die Grünen …
Waltraud, die ihr Geschlecht von männlich auf weiblich umtragen ließ und damit laut Informationsschreiben der Pensionsversicherung früher in Pension gehen könnte, regt über die Landesgrenzen hinweg auf. Auch die Politik beschäftigt der Fall. Sind die Gesetze zu lasch oder missbraucht Waltraud das System?
FPÖ: „Ergebnis fehlgeleiteter Genderpolitik“
Die FPÖ sieht den Fall als Ergebnis einer „linken, woken Genderideologie“. Die blaue Abgeordnete Lisa Schuch-Gubik reagierte empört über den Bericht. „Es braucht ein Zurück zur Normalität. Es gibt nur zwei Geschlechter.“
SPÖ: „Walter wird den Rechtsstaat kennenlernen“
Deutlich wird auch der Vorsitzende der sozialdemokratischen LGBTIQ*-Organisation SoHo, Mario Lindner. Er richtet Waltraud aus: „Stopp!“, denn er würde die Anliegen einer ganzen Community ins Lächerliche ziehen. Waltraud wolle den Rechtsstaat vorführen. „Ich hoffe, dass das eigentliche Strafmaß noch größer wird“, sagt Lindner. Laut ihm brauche es Kontroll-Verschärfungen bei Verdacht auf Missbrauch.
„Betrüger“: Harte Anschuldigungen und Ermittlungen von der ÖVP
Der ÖVP-Innenminister hatte angekündigt, Waltraud P. genau zu durchleuchten und gegen sie wegen Sozialmissbrauch und einem möglichen Gefälligkeitsgutachten ermitteln zu wollen. „Waltraud wollte den Rechtsstaat vorführen, jetzt führt der Rechtsstaat Waltraud vor“, erklärt der Generalsekretär der Volkspartei, Nico Marchetti. Er sieht im Fall Waltraud „Lug und Betrug.“
NEOS: „Ergebnis einer falsch verstandenen Toleranz“
Yannik Shetty, der Klubchef der NEOS, sieht einen „linken, ideologischen Kulturkampf“, der auf die Spitze getrieben wurde. „Ich sage das klar als schwuler Mann: Ich will, dass die Rechte von Schwulen, Lesben und Transpersonen geschützt werden, aber sicher keine Rechtslücke offenlassen, die genutzt wird, um Jahre früher in Pension gehen zu können“, sagt Shetty.
Grüne schwiegen – vorerst
Einzig die kleinste Oppositionspartei im Parlament mochte zunächst kein Statement zur „Causa Waltraud“ abgeben. Die Grünen, die sich sonst lautstark für Transgender-Rechte engagieren, meldeten sich nach anfänglichem Schweigen nach Veröffentlichung dieses Artikels doch zu Wort. Sie lassen schriftlich wissen: „Im konkreten Fall handelt es sich offensichtlich um einen Missbrauch. Dieser gehört natürlich geahndet – die Behörden sind aufgerufen, entsprechende Schritte zu setzen.“
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