So viele Jahre war um den Koralmtunnel gestritten und gerungen worden, Befürworter und Gegner und lieferten Argumente für und wider. Doch nun geht‘s plötzlich rasend schnell wie der Expresszug zwischen Graz und Klagenfurt!
In den letzten Jahrzehnten konzentrierte sich der Mobilitätsschwerpunkt ganz auf den Osten Österreichs: hier eine U-Bahn, dort eine neue Bahnstrecke, und ein moderner Flughafen sowieso. Nun wird auch der rot-weiß-rote Süden aufgewertet, und zwar ordentlich. Am 14. Dezember, wenn die ersten Personenzüge durch die Koralm brausen, rückt die Steiermark ins Zentrum der Alpenrepublik. Vom jahrelangen Abstellgleis auf die Überholspur. Der moderne deutsche ICE4 wird Graz mit München und Frankfurt verbinden, Laibach ist in zwei Stunden erreichbar, alle zwei Stunden geht‘s nach Marburg. Und der Nachtzug bringt Steirer quasi im Schlaf nach Rom und Mailand. Wer hätte das noch vor wenigen Jahren gedacht?
Ich erinnere mich noch gut an das Jahr 2010, als mit großem Tamtam der Tunnelanstich in der Weststeiermark gefeiert wurde. Der damalige Landeshauptmann Franz Voves war natürlich vor Ort, EU-Abgeordnete Hella Ranner, Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder. Alles auf Schiene, heiß es damals. Doch einige Jahre später gab‘s Hiobsbotschaften. Geologische Schwierigkeiten beim Tunnelvortrieb verursachten Verzögerungen, laut Rechnungshof gab es mehrere Stillstände, eine verringerte Vortriebsgeschwindigkeit und einen erhöhten Maschinenverschleiß. 2016 und 2017 steckten die Riesen-Bohrer mehrmals tief im Berg fest. Dazu stiegen die Kosten um fünf Prozent, bei fünf Milliarden Gesamtkosten keine kleine Summe. Plötzlich war das Projekt doch nicht mehr auf Schiene.
Nun dürfen wir uns wirklich freuen, mit den gestern präsentierten Fahrplänen wurde ein verkehrstechnischer Meilenstein gesetzt. Bahn frei für die Koralm, Bahn frei für die Steiermark!
Einen schönen Mittwoch!
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