Pünktlich zur Adventzeit ist der Konsummotor offenbar wieder angesprungen – allein in der Steiermark rechnet die Wirtschaftskammer mit einem Umsatz von 310 Millionen Euro. Auch die Innenstädte sind in der Vorweihnachtszeit vielerorts gut besucht, doch das kann täuschen.
Seit Jahren kämpfen viele steirische Kommunen mit verwaisten Ortszentren. Die anhaltende Krise des lokalen Handels ist nirgends stärker sichtbar als an den Haupt- und Kirchplätzen von Schladming bis Bad Radkersburg. Auch die Landeshauptstadt macht da keine Ausnahme. Selbst in der Herrengasse, der steirischen Einkaufsstraße schlechthin, sind Leerstände längst nicht mehr zu übersehen.
Die Politik muss hier endlich das Heft des Handelns in die Hand nehmen. In Graz ist man nämlich längst in eine Art Vorwahlkampf gekippt und mit gegenseitigem Anschütten beschäftigt – speziell in den (un)sozialen Medien. Da hat man zwar nun eine neue Citymanagerin installiert, die sich am letzten Adventsamstag aber nicht einmal zur Stimmung bzw. Frequenz in ihrem zugewiesenen Aufgabenbereich äußern will/kann/darf.
Da drückt man außerdem beim Ausbau von Öffi- und Radinfrastruktur in schwindelerregender Geschwindigkeit aufs Tempo – vergisst aber, dabei die Menschen mitzunehmen, geschweige denn eine echte Alternative für Hunderte weggefallene Autoparkplätze zu schaffen. Die Tiefgaragen in der Grazer Innenstadt sind ja jetzt schon mit bis zu 80, 90 Prozent Dauerparkern besetzt.
Ja, in der Weihnachtszeit werden die Grazer Straßen und Plätze von Menschen überflutet, strömen Gäste aus nah und fern in die Murmetropole. Doch das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Frequenzen im Jahresdurchschnitt in Herrengasse & Co. stark rückläufig sind. Hier braucht‘s echt wirkliche Initiativen seitens der Politik – in Graz und im Rest der Steiermark, für lebendige Stadtzentren.
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