„Das ist nicht normal“

Trump droht US-Metropole mit „Krieg“

Außenpolitik
07.09.2025 08:22

„Chicago ist bei Weitem die schlimmste und gefährlichste Stadt der Welt“, hat US-Präsident Donald Trump vor Tagen getönt und mit der Entsendung der Nationalgarde in die drittgrößte Stadt der Vereinigten Staaten gedroht. Nun verschärft der Staatschef seinen Ton gegenüber der demokratisch regierten Stadt, wo er gegen illegale Einwanderer und Kriminelle vorgehen will.

„Chicago wird bald herausfinden, warum es das Kriegsministerium heißt“, erklärte Trump am Samstag in seinem Onlinedienst Truth Social. Zuvor hatte der Republikaner ein Dekret unterzeichnet, das „Department of War“ (Kriegsministerium) als Zweitnamen für das „Department of Defense“ (Verteidigungsministerium) zulässt. Trump begründete den Schritt damit, dass die derzeitige Bezeichnung „zu defensiv“ und „woke“ sei.

Aufruhr in Chicago gegen die Pläne Trumps
Aufruhr in Chicago gegen die Pläne Trumps(Bild: AFP/ANDY MANIS)
Aufruhr in Chicago gegen die Pläne Trumps
Aufruhr in Chicago gegen die Pläne Trumps(Bild: AFP/ANDY MANIS)
Nicht Migranten, sondern die Einwanderungsbehörde selbst sollte laut diesen Demonstrantinnen ...
Nicht Migranten, sondern die Einwanderungsbehörde selbst sollte laut diesen Demonstrantinnen „abgeschoben“ werden.(Bild: AFP/ANDY MANIS)
Der US-Präsident will die Nationalgarde nach Chicago entsenden, um die örtlichen ...
Der US-Präsident will die Nationalgarde nach Chicago entsenden, um die örtlichen Sicherheitskräfte im Kampf gegen die Kriminalität zu unterstützen und droht sogar mit „Krieg“.(Bild: EPA/PATRICK GORSKI)

„Liebe den Geruch von Abschiebungen am Morgen“
Begleitet wurde der Beitrag bei Truth Social von einem offenbar mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellten Bild des US-Präsidenten in Militärkleidung. Im Hintergrund sind Hubschrauber über der Skyline von Chicago zu sehen, dazu das Zitat: „Ich liebe den Geruch von Abschiebungen am Morgen“ – alles Anspielungen auf den Film „Apocalypse Now“ aus dem Jahr 1979 (siehe Posting unten).

Gouverneur: „Nicht von Möchtegern-Diktator einschüchtern lassen“
Der demokratische Gouverneur des US-Bundesstaats Illinois, in dem Chicago liegt, JB Pritzker, äußerte sich empört über die jüngste Drohung Trumps. „Der Präsident der USA droht damit, gegen eine amerikanische Stadt in den Krieg zu ziehen. Das ist kein Witz. Das ist nicht normal“, verkündete Pritzker im Onlinedienst X. „Illinois wird sich von einem Möchtegern-Diktator nicht einschüchtern lassen“, fügte er hinzu.

Schon seit Wochen kocht die Stimmung zwischen der US-Regierung und dem demokratischen Bürgermeister und dem ebenfalls demokratisch regierten US-Bundesstaat Illinois, in dem Chicago liegt, hoch. Es wäre die dritte Stadt, in der der Präsident eingreift – nach Los Angeles und der Hauptstadt Washington. „Rattenloch“ – so hatte er die Lage in der Hauptstadt bezeichnet und schickte vor Wochen die Nationalgarde auf ihre Straßen. In Kalifornien wiederum waren im Juni Menschen gegen Razzien der Einwanderungsbehörde ICE gegen Migranten auf die Straße gegangen – das wollte die Regierung unterbinden.

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