Sorge um Finanzierung

SV-Chef: Über 65-Jährige gehen oft zum Arzt

Innenpolitik
25.08.2025 21:26

Sozialversicherungs-Chef Peter McDonald sorgt sich um die künftige Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems. In den kommenden Jahren werde es immer mehr über 65-Jährige geben. Diese würden derzeit durchschnittlich alle zwei Wochen zur Ärztin oder zum Arzt gehen.

„Das ist 26 Mal pro Jahr“, rechnete McDonald vor. Menschen unter 65 Jahren würden hingegen nur zwölfmal im Jahr zur Ärztin oder zum Arzt gehen. „Das stellt eine große Herausforderung für die Versicherungsgemeinschaft dar.“ Eingebettet sei das in die ohnehin schwierige Situation, in der sich Krankenkassen derzeit befinden. Als Beispiele zählte der Vorsitzende im Dachverband der Sozialversicherungsträger Mehrkosten für den medizinischen Fortschritt und geringere Beitragseinnahmen auf. „Weniger Wirtschaftswachstum und höhere Arbeitslosigkeit bedeuten geringere Beitragseinnahmesteigerungen.“

Mit der schwarzen Null seien nicht alle Probleme der Krankenkassen gelöst. „Wir müssen uns jetzt für die Zukunft rüsten und über neue Methoden zu einer besseren Patientensteuerung, stärkeren Gesundheitskompetenz und -vorsorge sowie mehr Verantwortungsübernahme des Einzelnen diskutieren“, sagte McDonald. Er rechnet laut eigener Aussage damit, dass der Druck auf die Gesundheitsausgaben in den kommenden 20 Jahren „permanent eine Herausforderung“ bleibe.

ÖGB: Unterfinanzierung schuld
Kritik an den Aussagen kam am Montag vom Österreichischen Gewerkschaftsbund. „Die demografische Entwicklung stellt uns vor Herausforderungen. Aber es ist falsch und unfair, die Schuld für steigende Kosten im Gesundheitssystem älteren Menschen zuzuschieben (...)“, sagte Monika Kemperle, Vorsitzende der Pensionistinnen und Pensionisten. Diese Menschen hätten „jahrzehntelang gearbeitet, Beiträge geleistet und dieses Gesundheitssystem mit aufgebaut“.

Die Apothekerschaft wies darauf hin, bereits Konzepte zu haben, um Kosten zu sparen. „Schon jetzt bieten die Apotheken Vorsorge-Dienstleistungen in Form neuer, moderner Tests im Bereich der Herzgesundheit an, etwa zu Blutzucker und Cholesterin. Außerdem gibt es in der Apotheke rasche Vor-Ort-Nachweise bestimmter Infektionskrankheiten wie Influenza oder Covid-19 (...)“, sagte Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr. Es seien auch weitere Leistungen denkbar, wie Impfungen und Telemedizin.

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