Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Nadine P. (33): „Kann man schon während einer Schwangerschaft erkennen, ob das Kind gesundheitliche Probleme hat?“
Prof. Dr. Friedrich Gill, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe aus Wien: Die Schwangerschaft zählt wohl für jede Frau zu den einprägsamsten Monaten in ihrem Leben. Damit verbunden die fast 9-monatige Frage: Ist mein Kind gesund? Es gibt natürlich keine 100-prozentige Methode den werdenden Eltern zu versprechen, dass ihr Kind gesund auf die Welt kommt! Allerdings wurden in den letzten Jahrzehnten Techniken entwickelt, die annähernd dieses Versprechen mit sehr großer Sicherheit untermauern.
Der vaginale Ultraschall ab der 6.-7. Schwangerschaftswoche zeigt zum einen: Die Fruchthöhle sitzt in der Gebärmutter, der Herzschlag ist zu sehen und hören, es handelt sich um eine Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft. Die nächste Kontrolle empfiehlt sich um die 11.-14. SS-Woche, wo mittels Ultraschall die sogenannte Nackenfalte des Embryos, das Nasenbein und eine grobe Kontrolle des Gesamtorganismus des werdenden Lebens durchgeführt werden kann. Dies dient zum Hinweis (inklusive Blutabnahme einiger Hormone), ob das Kind genetisch gesund sein wird, mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 75-85 %.
Erwartet man eine noch deutlichere Aussage, wird auch in dieser Zeit der sogenannte NIPT oder Praenatest mittels Blutabnahme bei der werdenden Mutter empfohlen, bei der kindliche Zellen herausgefiltert und genetisch untersucht werden, inklusive sogenannter Mikrodelitionen, wo ein Großteil der Trisomien nachgewiesen werden – mit einer Treffsicherheit von 99,4 %! Diese Untersuchungen sind keine Kassenleistungen.
Haben auch Sie ein gesundheitliches Anliegen, dann schreiben Sie uns einfach. Wir leiten Ihre Anfrage vertraulich an einen geeigneten Experten weiter. Ausgewählte Fragen werden im Gesund-Magazin und/oder Online anonymisiert veröffentlicht.
Eine weitere Abklärung findet ca. ab der 18.-23. SSW statt, das sogenannte Organscreening mittels abdominalem Ultraschall, bei dem der Experte alle ersichtlichen Organe (Herz, Leber, Darm, Blase etc) beurteilt und auch die Gliedmaßen, Bauchdecke, Wirbelsäule inspiziert. Kommt es bei einer dieser vorher genannten Untersuchungen zu Auffälligkeiten, ist noch zusätzlich eine Fruchtwasserpunktion möglich.
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