Schwarze Zahlen sind erfreulich, doch die Zukunftsfrage zehrt an den Nerven – höchst gemischt war die Stimmung bei der Hauptversammlung der Zillertaler Verkehrsbetriebe in Mayrhofen. Auch der „Plan B“ bei einer Alternative zum Diesel scheint zu holpern.
Eigentlich hätte bei der 118. Hauptversammlung der Zillertaler Verkehrsbetriebe am Dienstag in Mayrhofen beste Stimmung herrschen sollen, denn aus der Buchhaltung gab es Positives zu berichten: 14 Prozent mehr Fahrgäste bei 19.763 Zugfahrten und 1,2 Millionen Euro Jahresüberschuss. Auch im Busbereich wurde der Umsatz um 3 Prozent auf rund acht Millionen Euro gesteigert.
„Unmut“ bei den Bürgermeistern
Aufsichtsratsvorsitzender Franz Hörl sprach trotzdem von „Unmut“ unter den Anwesenden, etwa den Bürgermeistern: „Der Frust im Tal breitet sich aus.“ Wer die Debatte um die Umstellung von Diesel (900.000 Liter pro Jahr!) auf alternative Antriebsformen verfolgt hat, den verwundert dies nicht.
Gutachten verschlangen sinnlos Millionen
Denn die schon weit gediehenen und per Regierungsbeschluss zunächst zweifach abgesegneten Wasserstoff-Pläne wurden vom Land bekanntlich gestoppt. „Allein die Gutachten dafür haben uns 2,5 Millionen Euro gekostet“, stöhnt Vorstand Andreas Lackner.
Immer wieder wurden unsere Investitionspläne beklatscht. Wenn es dann ums Geld ging, setzte es Rückschläge
Franz Hörl, Aufsichtsratsvorsitzender
Hörl blickt zurück: „Immer wieder wurden unsere Investitionspläne beklatscht. Wenn es dann ums Geld ging, setzte es Rückschläge.“ So strich das Ministerium das Mittelfristige Investitionsprogramm für Privatbahnen (MIP) um 50 Prozent.
Hybrid-Züge geplant – doch wann kommen sie wirklich?
Wie berichtet, setzt man nun als „Plan B“ auf eine Hybridlösung – mit teilweisen Oberleitungen und Akku-Zügen. „Wer diesen Wandel will, muss ihn auch finanzieren“, betont Hörl und verweist auf erledigte Hausaufgaben wie sanierte Bahnhöfe – etwa in Fügen-Gagering und Zell.
Weil die Hybrid-Lösung frühestens 2030 kommt, müssen rund 10 Millionen Euro in die alten Garnituren investiert werden. „Es regnet schon hinein“, berichten Fahrgäste.
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