Zukunftsfrage brennt

Zillertalbahn: „Der Frust breitet sich aus“

Tirol
25.06.2025 17:00

Schwarze Zahlen sind erfreulich, doch die Zukunftsfrage zehrt an den Nerven –  höchst gemischt war die Stimmung bei der Hauptversammlung der Zillertaler Verkehrsbetriebe in Mayrhofen. Auch der „Plan B“ bei einer Alternative zum Diesel scheint zu holpern.

Eigentlich hätte bei der 118. Hauptversammlung der Zillertaler Verkehrsbetriebe am Dienstag in Mayrhofen beste Stimmung herrschen sollen, denn aus der Buchhaltung gab es Positives zu berichten: 14 Prozent mehr Fahrgäste bei 19.763 Zugfahrten und 1,2 Millionen Euro Jahresüberschuss. Auch im Busbereich wurde der Umsatz um 3 Prozent auf rund acht Millionen Euro gesteigert.

Aufsichtsratsvorsitzender Franz Hörl, Vorstand Andreas Lackner und Vize-Aufsichtsratschef ...
Aufsichtsratsvorsitzender Franz Hörl, Vorstand Andreas Lackner und Vize-Aufsichtsratschef Alexander Tipotsch (v. li.).(Bild: Moser Andreas)

„Unmut“ bei den Bürgermeistern
Aufsichtsratsvorsitzender Franz Hörl sprach trotzdem von „Unmut“ unter den Anwesenden, etwa den Bürgermeistern: „Der Frust im Tal breitet sich aus.“ Wer die Debatte um die Umstellung von Diesel (900.000 Liter pro Jahr!) auf alternative Antriebsformen verfolgt hat, den verwundert dies nicht.

Gutachten verschlangen sinnlos Millionen
Denn die schon weit gediehenen und per Regierungsbeschluss zunächst zweifach abgesegneten Wasserstoff-Pläne wurden vom Land bekanntlich gestoppt. „Allein die Gutachten dafür haben uns 2,5 Millionen Euro gekostet“, stöhnt Vorstand Andreas Lackner.

Zitat Icon

Immer wieder wurden unsere Investitionspläne beklatscht. Wenn es dann ums Geld ging, setzte es Rückschläge

Franz Hörl, Aufsichtsratsvorsitzender

Hörl blickt zurück: „Immer wieder wurden unsere Investitionspläne beklatscht. Wenn es dann ums Geld ging, setzte es Rückschläge.“ So strich das Ministerium das Mittelfristige Investitionsprogramm für Privatbahnen (MIP) um 50 Prozent.

Hybrid-Züge geplant – doch wann kommen sie wirklich?
Wie berichtet, setzt man nun als „Plan B“ auf eine Hybridlösung – mit teilweisen Oberleitungen und Akku-Zügen. „Wer diesen Wandel will, muss ihn auch finanzieren“, betont Hörl und verweist auf erledigte Hausaufgaben wie sanierte Bahnhöfe – etwa in Fügen-Gagering und Zell.

Weil die Hybrid-Lösung frühestens 2030 kommt, müssen rund 10 Millionen Euro in die alten Garnituren investiert werden. „Es regnet schon hinein“, berichten Fahrgäste.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt