Gefahr für Hunde

Brennpunkt Asphalt: Wenn Gassigehen zur Qual wird

Bei brütender Hitze wird der Spaziergang für viele Hunde zur Tortur.(Bild: Radspieler Jürgen)

Das Thermometer kratzt an der 30-Grad-Marke, und die Hitze strahlt von unten gnadenlos zurück. Während wir dem Schatten nachjagen, laufen unsere Hunde oftmals direkt ins Feuer. Der Spaziergang wird für viele Vierbeiner zum schmerzhaften Spießrutenlauf. Das muss nicht sein! Wir zeigen, worauf es ankommt.

Während sich die Temperaturen in der Stadt an die 30-Grad-Marke schieben, mehren sich die Warnungen von Tierschutzorganisationen und Veterinärmedizinern: Asphaltflächen in der prallen Sonne können sich auf über 60 Grad aufheizen und werden so zur ernsten Gefahr für empfindliche Hundepfoten.

Asphalt kann bis zu 65 Grad heiß werden
Veronika Weissenböck von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten spricht von einem oft unterschätzten Risiko: „Hunde können nicht wie Menschen schwitzen, sie regulieren ihre Körpertemperatur fast ausschließlich über das Hecheln. Bei extremer Hitze, insbesondere in Kombination mit heißen Oberflächen, kann es rasch zu Überhitzung, Sonnenbrand oder ernsthaften Verbrennungen an den Pfoten kommen.“

Studien zeigen: Schon bei 25 Grad Lufttemperatur kann Asphalt über 50 Grad heiß werden. Bei 35 Grad sind es bis zu 65 Grad. Damit liegt die Temperatur deutlich über dem, was die empfindliche Haut an den Hundepfoten aushält. Der Weg zur Post, zur U-Bahn oder zum Park wird da schnell zum schmerzhaften Spießrutenlauf.

Viele Halter unterschätzen die Gefahr, die hohe Temperaturen für Hunde darstellen – es mangelt weniger an Willen als am Wissen. Doch Verantwortung für ein Tier heißt, auf dessen Bedürfnisse gerade dann zu achten, wenn äußere Bedingungen zur Belastung werden.

Maggie Entenfellner, Ressortleiterin „Krone“-Tierecke

Bild: Katharina Lattermann

Sieben-Sekunden-Test soll Verbrennungen verhindern
Als einfaches Mittel zur Einschätzung der Gefahr hat sich der sogenannte „Sieben-Sekunden-Test“ etabliert: Wer den Handrücken sieben Sekunden lang nicht auf dem Boden halten kann, sollte den Hund keinesfalls über diese Fläche führen. Was für Menschen schmerzhaft ist, kann bei Hunden zu ernsthaften Verletzungen führen.

Die Symptome einer Verbrennung reichen von Rötungen (1. Grad) über Brandblasen (2. Grad) bis zu verkohlter Haut (3. Grad). In jedem Fall ist tierärztliche Versorgung notwendig. Bis dahin gilt: Pfoten unter lauwarmem Wasser kühlen, mit einer sauberen Socke oder leichten Bandage schützen.

Hitzeschutz für Hunde

Das müssen Halter beachten:

• Spaziergänge in die kühlen Morgen- und Abendstunden verlegen
• Rasenflächen und schattige Wege bevorzugen
• Ausreichend Trinkwasser mitführen!
• Asphalt nach Möglichkeit meiden oder prüfen

Hitzefalle Auto: 

• Bereits bei 20 Grad Außentemperatur steigt die Innentemperatur im Auto binnen Minuten auf über 30 Grad. Bei 30  Grad auf über 50 Grad.
• Auch geöffnete Fenster oder Schattenplätze bieten keinen ausreichenden Schutz
• Lebensgefahr durch Hitzeschlag – Hunde niemals im Auto zurücklassen!

Wenn der Sommer sich von seiner heißesten Seite zeigt, sind es nicht nur Kinder, Alte und Kranke, die unseren Schutz brauchen. Auch unsere Haustiere sind darauf angewiesen, dass wir mitdenken. Es braucht mehr als Likes auf süße Hundefotos. Es braucht Rücksichtnahme. Und im Zweifel: ein paar Schritte über die Wiese statt über den Asphalt.