„Uran gesichert“

Irans Führung hat im März mit Krieg gerechnet

Außenpolitik
20.06.2025 08:10

Die iranische Staatsführung soll bereits im März mit dem Krieg mit Israel gerechnet haben. Das sagte jetzt Ex-General Mohsen Rezai in einem Interview. Daher sei das hochangereicherte Uran im Land in Sicherheit gebracht worden.

„Wir haben vorher alle Materialien weggeschafft. Alle Materialien sind jetzt in unserer Hand. Zweitens: Die Wissenschaftler sind in unserer Hand. Drittens: Die Fabriken, in denen wir nukleares Gerät hergestellt haben, gibt es immer noch“, sagte der ehemalige Kommandant der mächtigen Revolutionsgarden. Das iranische Militär müsse den Feind so hart und abschreckend bestrafen, dass er nicht mehr auf die Idee komme, zurückzuschlagen.

Der Iran hat einen großen Vorrat an unterschiedlich stark angereichertem Uran. Nach Maßstäben der UNO-Atombehörde IAEA hatte das Land bis zum 17. Mai genug auf bis zu 60 Prozent angereichertes Uran, um neun Atomwaffen zu bestücken. Bei niedrigeren Anreicherungsstufen reicht es für mehr Bomben, erfordert jedoch mehr Aufwand. Das Material mit bis zu 20 Prozent Anreicherung würde für zwei weitere Bomben reichen, das mit bis zu fünf Prozent für elf weitere.

Die unterirdische Atomanlage Fordo
Die unterirdische Atomanlage Fordo(Bild: AP)
Das Uran ist auf bis zu 60 Prozent angereichert.
Das Uran ist auf bis zu 60 Prozent angereichert.(Bild: AP/AP ( via APA) Austria Presse Agentur)

Unterirdisch gelagert
Ein Großteil des am höchsten angereicherten Uranvorrats wird unter IAEA-Aufsicht unterirdisch gelagert. Wo genau die Lagerstätten sind, ist nicht öffentlich bekannt. Im Nuklearkomplex in Isfahan wurden nach IAEA-Angaben bei den israelischen Angriffen vier Gebäude beschädigt, unter anderem Einrichtungen, um Uranmetall zu verarbeiten.

Komplett zerstört wurde die Strominfrastruktur in Natanz. Dadurch seien die Zentrifugen der Atomanlage wohl schwer beschädigt oder sogar vollständig zerstört worden, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi. Diese Anlage ist ein riesiger unterirdischer Komplex, der über mehrere Stockwerke reicht und Platz für bis zu 50.000 Zentrifugen zur Urananreicherung bietet. Andere Einrichtungen wie die geschützte Tiefenanlage Fordo sind laut der IAEA noch intakt.

USA: Iran darf niemals Atomwaffen haben
Der Iran dürfe niemals Atomwaffen haben, sagte eine Sprecherin von US-Außenminister Marco Rubio. Während der Krieg in die zweite Woche geht, wollen sich drei europäische Außenminister am heutigen Freitag bei einem Treffen mit ihrem iranischen Kollegen in Genf um Deeskalation bemühen. Der britische Minister David Lammy hatte sich zuvor mit Rubio ausgetauscht.

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