Dramatik pur am Berg

Deutsche in Not: Spaltensturz, Hochwasser, Nebel!

Tirol
11.08.2025 14:00

Aus heiklem Gelände am Lüsener Fernerkogel (3298 Meter) in den Stubaier Alpen in Tirol musste am Sonntagabend die Bergrettung Sellraintal vier Alpinisten bergen. Zuvor und während des Einsatzes war Dramatik pur angesagt. Einer der Deutschen war in eine Spalte gestürzt – dann machten auch noch Hochwasser und Nebel zu schaffen.

Die Deutschen hatten am Sonntag den Lüsener Fernerkogel bei Gries im Sellraintal (Bezirk Innsbruck-Land) bestiegen, gegen 15 Uhr begann das Quartett mit dem Abstieg über den Rotgratferner. Dabei stürzte einer der Alpinisten in eine Spalte, die Kameraden der Seilschaft bargen den – zum Glück – unverletzten Mann aber selbstständig. 

Zeitnot führte fast ins Verderben
„Die Gruppe wollte dann zum Normalweg hinüber queren, ein Hochwasser führender Gletscherbach versperrte ihnen jedoch den Weg“, schildert Gerhard Baumann, Ortsstellenleiter der Bergrettung Sellraintal. Aus Zeitnot entschied sich die Gruppe, direkt Richtung Lüsens im weglosen, abschüssigen Gelände – über die sogenannten Platten – abzusteigen. 

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Die Gruppe wollte dann zum Normalweg hinüber queren, ein Hochwasser führender Gletscherbach versperrte ihnen jedoch den Weg.

Gerhard Baumann, Einsatzleiter Bergrettung Sellraintal

Im Nebel haben sie in der Folge aber die Orientierung verloren, sodass sie gegen 19.30 Uhr Alarm schlugen. „Daraufhin hat der Polizeihubschrauber Libelle Tirol neun Bergretter bis unter die Nebeldecke geflogen“, erzählt Baumann. Die Einsatzkräfte stiegen anschließend rund 150 Höhenmeter in dem sehr schwierigen Gelände im Nebel und bei einbrechender Dunkelheit zu den in rund 2600 Meter Höhe Feststeckenden auf.

Sichtweite unter 20 Meter
Eine heikle Bergung begann. „Es handelt sich um ein sehr abschüssiges, plattiges Gelände, wo man sich schon bei normalen Bedingungen gut auskennen muss, um zwischen den glatten Platten einen Pfad zu finden“, so Baumann. Zum Zeitpunkt der Bergung war es schon dunkel, erschwerend kam der Nebel hinzu, die Sichtweite lag teilweise unter 20 Metern. 

Seilgeländer errichtet
Dennoch gelang es, die Deutschen sicher zum Hubschrauber hinunterzubringen. Dazu war unter anderem auch der Bau eines provisorischen Seilgeländers erforderlich. Die Libelle Tirol flog die Geretteten und die Einsatzkräfte schließlich zurück nach Lüsens. Dort trafen alle gegen 23 Uhr ein.

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