Dass für die Energiewende das Leitungsnetz ausgebaut werden muss, ist mittlerweile unbestritten. Aufreger sind jedoch die steigenden Netzentgelte. In Krems berieten jetzt Experten, wie die Kosten in den Griff zu bekommen wären.
Ist das Stromnetz überlastet, glühen die Leitungen. An der Universität für Weiterbildung in Krems rauchten jetzt die Köpfe, um künftige Kurzschlüsse im Energiefluss zu verhindern. Landesvize Stephan Pernkopf ventilierte dort mit Wissenschaftern und Behördenvertretern, wie der für die Energiewende notwendige Ausbau des Leitungsnetzes rasch, effizient und dennoch kostengünstig abgewickelt werden kann.
Große Herausforderung
„Stromnetze sind eine Lebensader für Wohlstand und den Wirtschaftsstandort“, betonte Daniel Varro. Der Universitätsprofessor unterstrich, dass der Ausbau erneuerbarer Energien der richtige Weg sei. Und auch Franz Angerer von der Österreichischen Energieagentur bestätigte: „Elektrischer Strom ist der Energieträger der Zukunft.“ Allerdings gibt es (noch) einen Haken: „Netzausbau und steigende Netzentgelte sind die große Herausforderung“, wie Varro diagnostizierte.
Speicher sind wichtig
Die Fachleute gehen von einem Investitionsbedarf von 20 Milliarden Euro aus, um die Verteilernetze österreichweit zukunftsfit zu machen. Dazu bedarf es auch koordinierter Ausbaupläne, betonte in Krems E-Control-Vorstand Alfons Haber. „Und der Ausbau muss innovativer, intelligenter und gerechter werden“, fasste Pernkopf nach den Beratungen zusammen. Ermöglichen könnten das regelbare Ortsnetztrafos und der Einsatz Künstlicher Intelligenz bei der Steuerung. Und ganz wichtig: „Schlüssel für ein stabiles Stromnetz sind moderne Speicherlösungen“, so Pernkopf.
Die Mission muss sein: So viel Netzausbau wie nötig, so wenig Kosten wie möglich. Die Preise für Haushalte und Wirtschaft müssen runter.
Landesvize Stephan Pernkopf
Neue Gesetze müssen her
Wegen der legistischen Grundlagen für all diese Maßnahmen ist der Energie-Landesrat in Kontakt mit Minister Wolfgang Hattmansdorfer, der derzeit das Energiewirtschaftsgesetz auf den Weg bringt. Es herrscht also Hochspannung – nicht nur im heimischen Leitungsnetz.
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