Markus Freistätter

Mozart, Salieri und der Spaß am Konkurrenzkampf

Will sich in keine Schublade stecken lassen: Markus Freistätter als Amadeus im Waldviertler Hoftheater.

(Bild: Johannes Bode)

Der 35-jährige Wiener Schauspieler Markus Freistätter spielt ab Donnerstag Peter Shaffers „Amadeus“. Wir haben ihn vorab zum Gespräch gebeten – über Konkurrenz in der Kunst und Starkult in Zeiten von Social Media.

Peter Shaffers preisgekröntes Stück „Amadeus“ rund um den Kampf des Hofkomponisten Antonio Salieri gegen das „Genie Mozart“ feiert morgen im Waldviertler Hoftheater in Pürbach Premiere. In der Hauptrolle der Wiener Markus Freistätter: „Wir versuchen bei dieser Inszenierung, diesen Amadeus auf neue Weise und den Menschen dahinter zu zeigen“, so Freistätter, „wir hinterfragen, was Menschen dazu bewegt, Spaß am Konkurrenzkampf zu haben und etwas in der Kunst vollbringen zu wollen, für das man bereit ist, sein Leben zu opfern. Das ist ein zeitloses Thema. Gerade bei dem Starkult, der in diesen Social-Media-Zeiten herrscht: Was weiß man von einem Star? Wie nah möchte man ihm sein? Und wie hat sich das seit Mozarts Zeiten eventuell verändert oder auch nicht? Auch das wollen wir zeigen. Dabei machen wir, so kann man es durchaus sagen, einen Spagat vom Barock bis in die Gegenwart: Die klassische Perücke darf nicht fehlen, aber die Schuhe sind Doc Martens.“

Markus Freistätter

• 1990 geboren in Wien 
• 2010: Matura, Zivildienst und Ausbildung zum Rettungssanitäter
• 2015: Abschluss des Schauspielstudiums am Konservatorium Wien
• 2018: brilliert in der Rolle des Skirennläufers Erik Schinegger im Film „Erik & Erika“ auf der Kinoleinwand
• unterrichtet zurzeit mit Veronica Polly an der Schauspielakademie in St. Pölten

Von dem „nur vermeintlich kleinen, unfassbar wunderschönen Waldviertler Hoftheater, wo schon alles, was Rang und Namen hat, gespielt hat“, geht es dann für Freistätter an die Rax, wo er in diesem Sommer in Reichenau in Heimito von Doderers „Die Wasserfälle von Slunj“ auf der Bühne steht. Was reizt ihn am meisten? „Das breite Spektrum. Ich lasse mich nicht gern in eine Schublade reinpacken!“

Info: hoftheater.at