Entführungsopfer
Südkoreaner flieht nach 41 Jahren aus Nordkorea
Jeon war den Angaben der südkoreanischen Regierung zufolge am 28. Dezember 1972 zusammen mit insgesamt 24 Fischern, die auf zwei Booten unterwegs waren, von Nordkoreas Regime entführt worden. Während von den anderen Männern bis heute jede Spur fehlt, tauchte Jeon nun knapp 41 Jahre später wieder auf.
Entführter schrieb Staatschefin bewegenden Brief
Einer Aktivistengruppe zufolge gelang dem Mann bereits Anfang August die Flucht in ein Drittland, das nicht genannt wurde. Es dürfte sich hierbei aber um China handeln. Von dort aus habe der heute 68-Jährige Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye einen Brief (Bild) geschrieben und sie um Hilfe gebeten.
Jeon habe darin erklärt, er wolle seinen Lebensabend in seiner Heimatstadt verbringen, teilten die Aktivisten weiter mit. "Ich habe die Möglichkeit genutzt, aus dem Norden zu fliehen, weil ich den immer stärkeren Wunsch hatte, den Rest meines Lebens mit meinen Brüdern und Verwandten zu Hause zu verbringen", schrieb Jeon laut der Nachrichtenagentur Yonhap.
Rückkehrer werden oft mit Misstrauen empfangen
Mittlerweile sei Jeon in Seoul eingetroffen, wo er von den Sicherheitsbehörden überprüft werde, bestätigte ein südkoreanischer Regierungsvertreter am Freitag. Ehemals Entführte werden im Falle ihrer geglückten Flucht in Südkorea häufig zunächst mit großem Misstrauen empfangen und sorgsam von den Sicherheitsbehörden geprüft. Diese wollen sichergehen, dass es sich bei den Rückkehrern nicht um Spione für Nordkorea handelt.
Nach Angaben Seouls entführte Nordkorea seit dem Ende des Koreakrieges 1953 mehr als 500 südkoreanische Staatsbürger. Die Regierung in Seoul hat wiederholt Pjöngjang zur Freilassung der Gekidnappten aufgefordert. Der Norden beharrt jedoch auf der Darstellung, es werde niemand gegen seinen Willen festgehalten.
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