Er hasse es, Snowden "überhaupt Anerkennung zu zollen für das, was hier passiert ist". Das Handeln des ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters sei "unerhört", sagte Clapper bei einem Vortrag in der US-Hauptstadt. Die dadurch ausgelöste Debatte sei aber überfällig gewesen, räumte Clapper ein: "Das musste wirklich geschehen. Wenn es hier also eine gute Seite gibt, dann ist es vielleicht das."
Die US-Geheimdienste müssten transparenter werden, fuhr Clapper fort. "Transparenz ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Es ist großartig für uns, für unsere Bürger. Aber natürlich lernt auch der Feind durch diese Transparenz." Der 72-Jährige rechnet mit weiteren Enthüllungen über die Arbeit der Geheimdienste, warnte aber zugleich vor diesen. Der "anhaltende Strom von Enthüllungen" schade der nationalen Sicherheit, sagte er.
Snowden war als externer Mitarbeiter für den US-Geheimdienst NSA tätig, als er die vertraulichen Dokumente an sich brachte. Die Informationen spielte er Medien in den USA und im Ausland zu. Die Enthüllungen über die Überwachung des Internets und das Ausspähen auch von befreundeten Regierungen sorgten weltweit für Empörung. Derzeit hält sich Snowden in Russland auf, das dem 30-Jährigen vorläufig Asyl gewährte.
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