Zimmerman im Visier

US-Todesschütze: Cousine jahrelang sexuell belästigt?

Ausland
17.07.2013 15:51
Der US-Todesschütze George Zimmerman wird nun von seiner Cousine beschuldigt, sie schon seit ihrer Kindheit sexuell belästigt zu haben. Der Zeitung "USA Today" zufolge wurden diese Informationen am Montag bekannt, kurz nach dem Freispruch des 29-jährigen Hispano-Amerikaners im Prozess um den erschossenen schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin.

Zehn Jahre habe sie der Nachbarschaftswächter sexuell belästigt, schrieb die Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf eine Aussage von Zimmermans Cousine gegenüber den Behörden des US-Bundesstaates Florida.

Beim ersten Übergriff war die Frau laut ihren Angaben sechs Jahre alt, Zimmerman acht. "Ich wollte, dass es aufhört, doch ich wusste nicht wie", erklärte sie den Ermittlern. Der letzte Vorfall habe stattgefunden, als sie 16 Jahre alt gewesen sei.

Wollte Anwalt "irrelevante Information" zurückhalten?
Die Frau habe die Polizei laut "USA Today" allerdings erst einen Monat nach Trayvon Martins Tod darüber informiert. Zimmermans Rechtsanwalt habe die Veröffentlichung dieser "irrelevanten Information" zu verhindern versucht, berichtete die Zeitung. Er will seinen Mandanten auch in dieser Angelegenheit verteidigen.

Ein Geschworenengericht in Florida hatte Zimmerman am Samstag des Vorwurfs des Mordes am 17-jährigen Teenager freigesprochen. Das Urteil löste Proteste im ganzen Land aus (siehe Story in der Infobox).

Justizminister: "Sorge mich um meinen eigenen Sohn"
Auch Tage später gehen die Wogen immer noch hoch. So tadelte etwa Justizminister Eric Holder am Dienstag das Notwehrgesetz Floridas. Bei einer Rede vor der Schwarzenorganisation NAACP bekannte Holder, derzeit nach Präsident Barack Obama ranghöchster Afroamerikaner in der Regierung, dass er Sorge um seinen eigenen Sohn habe. In einem ernsten Gespräch habe er sein 15 Jahre altes Kind auf das Leben als junger, männlicher Afroamerikaner in den USA vorbereitet - so wie sein eigener Vater eine Generation zuvor. Das sei auch heute noch die bittere Realität, so Holder.

Daher sei es an der Zeit, Gesetze infrage zu stellen, "die sinnlos das Konzept der Selbstverteidigung ausweiten und damit den Boden für gefährliche Konflikte in unseren Gemeinden bereiten", mahnte Holder. Solche Gesetze würden eher zur Gewalt beitragen, als diese zu verhindern.

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