Festivalauftakt

Nova Rock ganz im Zeichen von Sonne und Feuer

Musik
15.06.2013 14:05
Kaiserwetter herrschte am ersten Tag des dreitägigen Nova-Rock-Festivalmarathons auf den Pannonia Fields in Nickelsdorf. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen feierten am Freitag etwa 50.000 Fans ein bunt zusammengestelltes Programm ab. Highlights waren der feurige Auftritt von Rammstein und die erdige Rockshow der australischen Airbourne.
(Bild: kmm)

"Feuer frei!" war das Motto des Tages – und das in vielerlei Hinsicht. Schon zur späten Mittagszeit, knapp nach dem Öffnen der Tore zum Nova Rock 2013, kreuzten Dutzende Menschen mit Sonnenbränden ihre Wege. Sie mussten den hohen Temperaturen zum Festivalauftakt Tribut zollen, denn als die amerikanische Melodic-Hardcore-Band The Ghost Inside auf der "Red Stage" den Dreitagesmarathon eröffnete, herrschte Kaiserwetter auf den Pannonia Fields in Nickelsdorf.

Feuersbrunst am Nova Rock
Den größten Anteil an Feuer entfachten aber nicht die roten Körper der leidenden Besucher, sondern die deutschen Kult-Industrial-Rocker Rammstein, deren Crew schon am Donnerstag eifrig an der Bühne bastelte, um die erwartet bombastische Pyroshow garantieren zu können. Der Tages-Headliner auf der "Blue Stage" startete pünktlich mit einem gewaltigen Feuerwerk, bevor Sänger Till Lindemann – in einer rosaroten Felljacke von der Bühnendecke herabschwebend – mit "Ich tu dir weh" in ein 90-Minuten-Best-Of-Set startete.

Von "Sehnsucht" über "Ohne dich" bis zu "Links 2-3-4" feuerte das deutsche Sextett wortwörtlich aus allen Rohren. Sprühfunkenregen, Feuersbrünste und Knallkörper gehören schon seit Jahren zum optisch ansprechenden Standardrepertoire der Band. Genauso wie der mit einem Gummischlauch in Penisform vorgetäuschte Orgasmus bei "Bück dich". Dennoch schaffen es Rammstein noch immer mühelos, mit den scharfen Texten und Lindemanns rollendem "R" eine unheilvolle Atmosphäre zu kreieren. Das Publikum dankte es ihnen mit minutenlangem, tosendem Applaus. Da rutschte selbst dem wortkargen Frontmann ein "Ihr wart geil. Vielen Dank und auf Wiedersehen" heraus.

Turnstunden auf der Bühnenkonstruktion
Vor der opulenten Pyro-Parade konnten sich die Festivalbesucher zwischen erdigem Rock und sphärischem Alternative entscheiden. Ersteres wurde von den boomenden Australiern Airbourne zelebriert, die mit sympathischer Ausstrahlung, hervorragenden Riffs im AC/DC-Stil und launigen Ansagen zu den heimlichen Tagessiegern mutierten. Dass Frontmann Joel O'Keeffe gewohnt wagemutig die Hälfte der Bühnenkonstruktion erklomm, um dort ein Solo zu spielen, wurde mit ebenso viel Jubel bedacht wie feurige Songs á la "Ready To Rock", "Raise The Flag" und "Live It Up". Beim humorig betitelten "Cheap Wine & Cheaper Women" blitzte er gar eine halbe Flasche Wein auf Ex aus. Der Mann hat den Rock'n'Roll eben im Blut.

Wesentlich ruhiger ging es etwa zur selben Zeit beim Headliner der "Red Stage" zu. Die Alternative-Rocker Thirty Seconds To Mars nutzten ihre Spielzeit, um ihr aktuelles Album "Love Lust Faith + Dreams" zu promoten. Frontmann Jared Leto erinnerte dabei optisch an Jesus und hatte das Publikum sofort auf seiner Seite. Den Albumtitel ließ er sich von den Fans gar auf Deutsch übersetzt skandieren und die Show wurde von beeindruckenden Lichteffekten begleitet.

Erfolg nach Enttäuschung
Neben Songs wie "Kings & Queens", "Do Or Die" oder "City Of Angels" fand Leto auch die Zeit, sich öfters zu den Fans zu werfen und eine Luftballonschlacht im Zuschauerraum zu entfachen. Spätestens da war auch das unnötig divenhafte Verhalten beim Autogrammzelt vergessen, wo es knappe zehn Minuten lang nur Unterschriften für Fans gab, die sich das neue Album direkt bei der Band kauften.

Im wahrsten Sinne des Wortes Staub aufgewirbelt haben am Nachmittag eine ganze Armada an Thrash-Metal-Bands auf der "Blue Stage". Aufgrund des trockenen Untergrunds sorgten die zahlreichen Moshpits im Zuschauerraum für getrübte Sicht. Hellyeah eröffneten den Reigen mit rifflastigem "Cowboy-Metal", bei Testament stachen vor allem die gekonnten Soli von Gitarrist Alex Skolnick heraus und die deutschen Kreator verwandelten den Wavebreaker mit schnittigen Thrash-Songs in eine Staubhölle. Five Finger Death Punch und die schwedischen Sabaton konnten ebenfalls für gute Laune und Beifallsbekundungen sorgen.

Rock-Offensive am Samstag
Am Samstag stehen mit Amon Amarth, HIM, den Stereophonics, Gentleman und Deichkind die nächsten Festival-Highlights an. Besonders gespannt sein darf man auf den großen Headliner Kiss, der seine Tophits wie "Detroit Rock City", "Love Gun" und "Rock And Roll All Nite" laut Veranstalter mit einer "Bombastshow" vermischt. Tageskarten sind noch am Festivalgelände erhältlich. Es gibt auch noch genügend Park- und Campingmöglichkeiten.

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