Denn bei zweimal Sex von 25 Minuten werden durchschnittlich 500 Kalorien verbrannt. Je leidenschaftlicher, umso intensiver geht es ran an die Fettpölsterchen. Ein Orgasmus gibt zusätzlich noch ein paar Verbrennungseinheiten dazu. Diese Rechnung hat der deutsche Ernährungswissenschaftler Uwe Knop in seinem neuen Buch "Sex dich schlank. Die neue Diät mit dem Plus", das sich vorwiegend an Frauen richtet, aufgestellt. Der Kommunikationsexperte, der sich selbst als "Diätkritiker" bezeichnet, will damit entbehrungsreichen, unwirksamen oder gar gesundheitsschädigenden Schlankheitskuren den Kampf ansagen.
Wer abnehmen will, muss eine negative Energiebilanz herstellen. Das heißt ganz einfach: mehr Energie verbrennen als zuführen. Egal welche Schlankheitskur man macht und mit welchen Mitteln – das ist immer die Grundlage. Alles andere funktioniert nicht. Umso weniger, wenn der Verzicht im Vordergrund steht und der Spaß zu kurz kommt.
So macht Abnehmen Spaß!
Bei "Sex dich schlank" kann man sich über mangelndes Vergnügen nicht beklagen. Erlaubt sind 1.400 Kalorien als täglich Basisversorgung (das entspricht in etwa dem durchschnittlichen Verbrauch einer Frau in Ruhe). Kein Nahrungsmittel ist verboten, es gibt keine vorgeschriebenen Essenszeiten oder Zusammensetzungen der Mahlzeiten. Jeder wird selber schnell herausfinden, was ihn satt macht und wie lange.
Damit die verminderte Kalorienzufuhr nicht zu langweilig wird oder zu schlechter Laune führt, schnappt man sich einfach seinen Partner und verführt ihn. Oder lässt sich verführen. Die Rechnung gibt folgende Richtwerte an: Je zehn Minuten guter Sex verbraucht 100 Kalorien. Daraus entstand auch unser Titelbeispiel. Zweimal 25 Minuten Spaß im Bett, eine ganze Tafel Schokolade und immer noch einen negativen Energieumsatz! So kann eine Gewichtsabnahme von etwa sechs Kilos in acht Wochen erzielt werden.
Dazu kommt der positive Effekt auf die Psyche: Ein erfülltes Sexualleben macht zufriedener, verhilft zur Ausschüttung körpereigener Glückshormone und beugt Frustessen vor. Das Beste: Anstatt mit eiserner Disziplin einem strengen Diätplan nachzugehen, kann man sich einmal so richtig gehen lassen!
Auf Körper hören
Autor Knop versteht seine Abnehm-Strategie durchaus mit einem Augenzwinkern. Mehr als Anregung für "mündige Diätbürger" denn als strenges Reglement. Denn dies geht, wie der Ernährungswissenschaftler meint, meistens daneben. Vielmehr lautet die Devise, sich mit gesunden und sinnvollen Ernährungsgewohnheiten auseinanderzusetzen anstatt – oft von außen kommenden – Wunschphantasien bezüglich der Konfektionsgröße nachzujagen: Wir müssen wieder lernen, auf unseren Körper zu hören. Habe ich Hunger? Worauf habe ich Appetit? Wann bin ich satt? In diesem Sinne gibt es keine gesunden und ungesunden Lebensmittel – unser Körper weiß am besten, was ihm gut tut.
Sind Sie wirklich hungrig?
"Wir sollten nur bei Hunger essen, genauso, wie der Mensch schlafen geht, wenn er müde ist", bringt Ernährungswissenschaftler Uwe Knop das Dilemma vieler Frustesser auf den Punkt. "Diäten sind oft eine Art 'Einstiegsdroge' in die Mager- oder Fettsucht! Langzeituntersuchungen zeigen, dass Abmagerungskuren auf Dauer nicht schlank machen, sondern dick und krank. Der Jo-Jo-Effekt ist eine wissenschaftliche Tatsache und holt auf kurz oder lang jeden ein." Zumal die Zahl an Menschen, die aufgrund psychischer Belastungen wie Stress, Einsamkeit, Trauer etc., Essstörungen entwickeln, genannt "Emotional Eating", zunimmt. "Das kann nicht mit einer Diät behandelt werden, sondern gehört in die Hände eines Therapeuten", so der Fachmann.
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