Strotzt vor Fehlern?

US-Bildungsministerin blamiert sich mit Drohbrief

Ausland
07.05.2025 10:23

Im Streit mit amerikanischen Hochschulen will die US-Regierung unter Präsident Donald Trump der Eliteuniversität Harvard keine neuen Fördermittel mehr gewähren. Bildungsministerin Linda McMahon informierte Harvard-Präsident Alan Garber darüber in einem Schreiben, das vor Fehlern nur so zu strotzen scheint.

McMahons Schreiben wurde per X publik, doch so manchen User interessierte nicht der Inhalt, sondern vorwiegend Rhetorik und Rechtschreibung der Bildungsministerin. Darin nämlich finden sich nicht nur verschachtelte Satzkonstruktionen, wechselnde Zeitenfolgen und unvollständige Sätze. Trumps „Secretary of Education“ schrieb etwa von einem „systemischen Muster von Verstößen gegen das Bundesgesetz“. Gemeint war wohl ein „systematisches Muster“. 

Ein User setzte sogar den klassischen Rotstift an und markierte alle Textstellen des offiziellen Schreibens (siehe Beitrag unten), die grammatikalische Fehler enthalten:

„Kaum schreibkundig“
Die Anzahl der Korrekturen ist derart zahlreich, dass der Weiße-Haus-Korrespondent des „Independent“, Andrew Feinberg, fassungslos kommentierte: „Wer immer das geschrieben hat, ist kaum schreibkundig.“

Allerdings sind nicht alle der Meinung, McMahon habe derart viele Fehler gemacht. „Ihr Brief ist okay“, kritisieren einige, die zur Überprüfung ChatGPT oder Grok, den KI-Chatbot von Elon Musks Plattform X, konsultiert haben.

Chatbot Grok findet McMahons Schreiben durchaus passabel. (Bild: x.com/JXWrite)
Chatbot Grok findet McMahons Schreiben durchaus passabel.

Schreiben nicht von Harvard korrigiert
Auch wurde mittlerweile das Gerücht widerlegt, Harvard selbst habe den Brief korrigiert, diesen in sozialen Medien veröffentlicht und lektoriert an McMahon zurückgeschickt.

Von Harvard stammt das korrigierte Schreiben nicht, so Grok. Auch die Universität bestätigte dies nicht. (Bild: x.com)
Von Harvard stammt das korrigierte Schreiben nicht, so Grok. Auch die Universität bestätigte dies nicht.
Hintergrund
Warum Trump Harvard Förderungen entzieht

Die US-Regierung geht hart gegen Universitäten vor, denen sie eine linksliberale Ausrichtung unterstellt. Im Visier stehen dabei insbesondere Programme zur Förderung benachteiligter Gruppen, die Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Geschlecht oder Hautfarbe ausgleichen sollen. Trump lehnt das als Ausdruck einer „woken Ideologie“ ab.

Förderungen in Milliardenhöhe eingefroren
Harvard verweigert sich jedoch – anders als andere Hochschulen – weitreichenden Forderungen aus Washington. Angesichts dessen fror die Regierung erhebliche Mittel ein: Insgesamt ließ Trump 2,2 Milliarden US-Dollar (rund 1,9 Milliarden Euro) an mehrjährigen Bundeszuschüssen sowie rund 60 Millionen Dollar aus laufenden Verträgen mit der Universität auf Eis legen.

Die Universität bleibt standhaft: Zulassungsverfahren, Verhaltensregeln sowie Personalentscheidungen will die renommierte Bildungseinrichtung selbst in Händen behalten. Sie wehrt sich juristisch gegen das Vorgehen von Trumps Regierung.

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