Von Piraten entführt

Somalia: 22 Seeleute nach drei Jahren wieder frei

Ausland
24.12.2012 09:22
Knapp drei Jahren nach ihrer Entführung sind in Somalia 22 Seeleute verschiedener Nationalitäten wieder freigekommen. Über die Hintergründe gibt es unterschiedliche Angaben. Behörden der halbautonomen Region Puntland zufolge sei das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff "MV Iceberg 1" am Wochenende gestürmt und die Besatzung unverletzt befreit worden. Die Piraten widersprachen jedoch der offiziellen Version.

Die "MV Iceberg 1" war Ende März 2010 vor der Küste Somalias entführt worden. Laut Angaben eines Piraten seien das Schiff und seine Besatzung am Sonntag freigegeben worden, nachdem ein Angriff von Regierungstruppen gescheitert war. Demnach habe es Verhandlungen mit Sicherheitskräften unter Vermittlung von Dorfältesten aus der Region gegeben.

Crewmitglieder wurden laut Behörden gefoltert
Regierungsvertreter in Puntland sprachen hingegen von einer erfolgreichen Befreiungsaktion durch Sicherheitskräfte und betonten, dass kein Lösegeld für die Freilassung der 22 Seeleute bezahlt worden sei. Die Crew, die aus dem Jemen, Indien, Ghana, Pakistan, dem Sudan und den Philippinen stammt, wurde während ihrer Geiselhaft offenbar auch gefoltert. "Nach zwei Jahren und neun Monaten Gefangenschaft zeigen die Seeleute Zeichen von körperlicher Folter und Krankheit", hieß es in einer Mitteilung der Behörden. "Die Geiseln erhalten derzeit Nahrung und werden medizinisch versorgt."

Obwohl die Entführungen vor der somalischen Küste zuletzt deutlich zurückgingen, befinden sich in der Region noch immer mehr als 100 Seeleute in der Gewalt von Piraten. Schiffe werden oft von bewaffneten Sicherheitsleuten begleitet, zudem patrouillieren internationale Marineverbände vor der Küste.

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