Wegen 5-Euro-Schein

D: Polizist zwang Schulklasse zu Leibesvisitationen

Ausland
01.12.2012 18:16
Weil angeblich ein Fünf-Euro-Schein verschwunden war, soll ein Polizist in München eine komplette Schulklasse zu Leibesvisitationen gezwungen haben. Mindestens ein Schüler habe sich dabei ganz ausziehen müssen, berichteten mehrere Medien am Samstag. Schülerinnen hätten ihre BHs öffnen müssen, ein weiterer Schüler habe seine Unterhose runterziehen müssen. Gegen den Beamten wird ermittelt.

Ausgangspunkt für die umstrittene Aktion war eine Schulung in Zivilcourage, die ein 44-jähriger Polizist in der vergangenen Woche in einer achten Klasse an einer Münchner Wirtschaftsschule gehalten hatte. Eine 16-jährige Schülerin behauptete dabei, ihr sei ein Fünf-Euro-Schein gestohlen worden.

Polizist forderte Verstärkung an
Da habe der Polizist den Täter aufgefordert, sich zu stellen. Weil sich jedoch niemand meldete, habe er Verstärkung angefordert und mit drei weiteren Beamten die Schüler durchsucht. Einem Schüler, der sich weigerte, seine Unterhose auszuziehen, soll mit einer Anzeige gedroht worden sein. Ein Fünf-Euro-Schein tauchte jedoch nicht auf.

Verfahren wegen Nötigung eingeleitet
Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch sagte der "Süddeutschen Zeitung", dass gegen den 44-jährigen Beamten ein Verfahren wegen Nötigung laufe. "Wenn Strafanträge seitens der Eltern kommen, müssen wir überprüfen, ob der Tatbestand Beleidigung auf sexueller Basis zutrifft." Polizei-Vizepräsident Robert Koch und Polizeisprecher Wolfgang Wenger räumten indessen gegenüber der Zeitung ein, dass das Vorgehen nicht in Ordnung gewesen sei. Beide betonten, dass kein Schüler nackt dagestanden habe.

Polizist von Jugend-Aufgaben entbunden
Laut "Süddeutscher Zeitung" seien alle vier involvierten Beamten weiterhin im Dienst. Der 44-Jährige sei jedoch von seinen Aufgaben als sogenannter Jugendbeamter entbunden worden. Diese sollen Kontakt zu Jugendlichen suchen, um sie von der Begehung von Straftaten abzuhalten oder einfach um als polizeilicher Ansprechpartner für Jugendliche zur Verfügung stehen. Ein Polizeisprecher rechnete frühestens am Montag mit neuen Ermittlungsergebnissen.

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