Geldwäschevorwurf

Griechischer Ex-Staatssekretär nimmt sich Leben

Ausland
04.10.2012 22:09
Der ehemalige griechische Innenstaatssekretär Leonidas Tzannis hat sich das Leben genommen. Das bestätigte der Nachrichtenagentur dpa eine Sprecherin der Panhellenischen Sozialistischen Bewegung Pasok. Die Medien stellten den Tod Tzannis' in einen Zusammenhang mit Geldwäschevorwürfen. Der Name des früheren Staatssekretärs war vor Kurzem auf einer Liste von Politikern aufgetaucht, die in Geldwäscheaffären und Steuerbetrug verwickelt sein sollen.

Wie mehrere griechische Medien übereinstimmend berichteten, hat sich der frühere Staatsekretär erhängt. Seine Frau habe seine Leiche im Keller seines Hauses in der mittelgriechischen Hafenstadt Volos entdeckt. Einen Brief habe Tzannis nicht hinterlassen.

Tzannis ist der erste griechische Politiker, der sich nach Ausbruch der schweren Finanzkrise das Leben nimmt. Der Sozialisten-Politiker soll in den vergangenen Tagen engen Freunden gesagt haben, er könne "die Schmähung nicht mehr ertragen", wie die Athener Zeitung "To Vima" auf ihrer Internetseite meldete.

Liste mit Politiker-Namen veröffentlicht
Im September hatten Medien Listen mit 36 Namen von Politikern veröffentlicht, die Steuern hinterzogen oder Geld gewaschen haben sollen. Unter den Verdächtigen sind ehemalige Minister, zahlreiche Parlamentsabgeordnete und der Chef einer kleinen Partei. Die Regierung in Athen forderte die Justiz des Landes daraufhin auf, die Gerüchte über die angebliche Verwicklung der Politiker umgehend aufzuklären.

Die Listen sollen aus dem Amt zur Bekämpfung von Finanzdelikten SDOE stammen und an die Presse durchgesickert sein. Die Behörde prüft zurzeit, ob diese Politiker tatsächlich Steuern hinterzogen oder sich illegal bereichert haben. Harte Fakten über diese Fälle wurden jedoch bislang nicht veröffentlicht.

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