Ihre Wohnungen in den Bezirken Lend und Gries haben fünf Mitglieder des Grazer Theaters im Bahnhof bei ihrem geografischen „Blind Date“ nach Deutschland geführt. In „Blind Date Mitte“ liefern sie nun im TiB-Quartier eine so witzige wie scharfe Analyse unserer Nachbarn.
Ein Plan der Grazer Linien über eine Europakarte gelegt, bestimmte die Reiseziele der TiB-Truppe. Entsprechend ihrer nächsten Straßenbahn- und Bus-Stationen verschlug es Johanna Hierzegger nach Stuttgart, Eva Hofer nach Kassel, Martina Zinner nach Erfurt, Pia Hierzegger nach Leipzig und Moke Klengel nach Memmingen. Ihre Erkundungen fassten sie in einer Art Brief-Drama zusammen.
Persönliche Eindrücke und grundsätzliche Fragen
In diesem geht es aber nicht nur um die oft sehr persönlichen Eindrücke der Reisenden, es geht auch – wie immer originell verpackt – um ganz grundsätzliche Fragen zu Europa, zur Demokratie, zu deutschen Eigenheiten und Einigkeiten. Da gelangt man von der Mitte doch wieder schnell an den Rand zurück.
Wunderbar sind Johanna Hierzeggers Kino-Erlebnisse mit der DDR-Punkband Schleim-Keim, denen Pia Hierzegger und Martina Zinner mit viel Haarspray Leben einbrüllen, oder Moke Klengels Probleme mit der Adrettheit einer deutschen Kleinstadt. Spannend Eva Hofers Analyse des ambivalenten Kassel oder Pia Hierzeggers genauer Blick auf Zwischenmenschliches in Leipzig. Dazu gibt es Kirchenglocken und schräge Frisuren.
Wenn zum Schluss noch Caspar David Friedrichs berühmtes Gemälde „Wanderer über dem Nebelmeer“ zu Klängen des Romantikers August Klengel (die Verwandtschaft konnte nicht nachgewiesen werden) nachgestellt und das typisch Deutsche in jedem von uns gesucht wird, dann schließt sich der Kreis; und die Frage „Sind wir noch zusammen?“, die dem Abend als Titel dient, muss wohl mit einem einstimmigen Ja beantwortet werden.
Übrigens haben alle Reisenden nicht nur Erinnerungen mitgebracht, sondern auch Souvenirs, die man in einer kleinen, feinen Ausstellung im TiB-Quartier bewundern kann.
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