Trotz US-Waffenhilfe

ISW-Analyse: Russische Angriffe werden zunehmen

Ausland
21.04.2024 11:24

Westliche Militärexperten erwarten angesichts der am Samstag vom US-Repräsentantenhaus gebilligten, milliardenschweren Militärhilfe für die Ukraine eine Zunahme russischer Raketen- und Drohnenangriffe in den kommenden Wochen.

Moskau werde die aktuellen materiellen und personellen Einschränkungen der ukrainischen Armee und den ungewöhnlich trockenen Frühling nutzen, bis sich das Fenster schließe und die US-Hilfe auch eintreffe, so das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington.

Allerdings gebe es für die Russen bisher nur einzelne taktische Erfolge bei den Offensivoperationen und keinen Durchbruch an der Frontlinie, teilten die ISW-Experten am Samstag (Ortszeit) in ihrer Analyse weiter mit.

Gefahr eines operativ bedeutenden Vormarsches
Zu erwarten sei, dass Russland vor allem die geschwächte ukrainische Flugabwehr für sich nutzen und etwa die Angriffe mit Gleitbomben intensivieren werde. Es bestehe weiter die Gefahr eines operativ bedeutenden russischen Vormarsches im Kriegsgebiet im Süden und Osten der Ukraine in den kommenden Wochen.

Kiew will wieder Hoheit in eigenem Luftraum
Nach einer Besserung der ukrainischen Luftverteidigung werde sich das Risiko für die Russen erhöhen, hieß es. Die Ukraine erwartet nicht nur Flugabwehrsysteme vom Westen und die entsprechenden Raketen dazu, sondern auch Kampfjets vom US-Typ F16. Ziel der Führung in Kiew ist es, die Hoheit über den eigenen Luftraum wiederzuerlangen.

Waffenhilfe trifft erst in einigen Wochen ein
Die ISW-Experten verwiesen auch auf Aussagen von US-Beamten, nach denen etwa die dringend von der Ukraine benötigten Flugabwehrraketen und Artilleriegeschosse mit 155 Millimetern Größe aus amerikanischen Lagern in Europa übergeben werden könnten. Trotzdem werde es Wochen dauern, bis die Hilfe tatsächlich in der Ukraine sei.

Grünes Licht für US-Hilfspaket an Ukraine
Das US-Repräsentantenhaus in Washington hat am Samstag (Ortszeit) nach monatelanger Blockade für ein Hilfspaket von rund 61 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 57 Mrd. Euro) für Kiew votiert. Die nötige Zustimmung des Senats steht noch aus, sie gilt aber als sicher.

ISW: Militärhilfe Wendepunkt im Krieg
Nach Einschätzung der ISW-Experten ist die US-Militärhilfe ein Wendepunkt in dem Krieg in der Ukraine; allerdings stünden in Russland, im Westen und in der Ukraine wichtige Entscheidungen aus, die den weiteren Verlauf und das Ergebnis der Kämpfe bestimmen würden.

„Der Kreml ist nach wie vor in der Lage, seine Wirtschaft und Bevölkerung weiter zu mobilisieren, um seine Kampagne zur Zerstörung der ukrainischen Staatlichkeit und Identität zu unterstützen, und er kann beschließen, innenpolitisch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, wenn er sie für notwendig hält“, stellten die Experten fest.

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