Tötung von Helfern

Israels Militär entlässt zwei Offiziere

Ausland
05.04.2024 16:26

Nach der Tötung von sieben Helferinnen und Helfer im Gazastreifen entlässt das israelische Militär zwei Offiziere. Darüber hinaus würden hochrangige Kommandanten formell gerügt, teilte das Heer am Freitag mit. Laut einer Untersuchung wurden bei dem Luftangriff schwere Fehler begangen.

Zudem gab es Verstöße gegen Einsatzvorschriften. Der untersuchte Vorfall ereignete sich am Montagabend. Wie berichtet, hatten israelische Streitkräfte einen Konvoi der Hilfsorganisation World Central Kitchen mit Drohnen angegriffen (siehe Video oben). Sie waren fälschlicherweise davon ausgegangen, auf Fahrzeuge bewaffneter Hamas-Kämpfer zu zielen. Der Tod der Helferinnen und Helfer löste weltweit Entsetzen und scharfe Kritik an Israels Militär aus.

Am Freitag wurde eine Untersuchung der Armee veröffentlicht. Das Ergebnis: Der Vorfall stelle ein „schwerwiegendes Versagen“ dar. Die Befehle und Anweisungen seien nicht eingehalten worden, zudem sollen die drei bombardierten Fahrzeuge klar gekennzeichnet gewesen sein.

Israelische Streitkräfte (Archivbild) (Bild: AFP )
Israelische Streitkräfte (Archivbild)
Zivilbevölkerung im Gazastreifen (Bild: AFP)
Zivilbevölkerung im Gazastreifen

Hilfsorganisation: Veränderungen nötig
Generalstabschef Herzi Halevi hat inzwischen entschieden, einen verantwortlichen Kommandanten sowie den Stabschef der zuständigen Brigade von ihren Positionen zu entlassen. Die World Central Kitchen bezeichnete die Untersuchung und die Entlassung als „wichtige Schritte nach vorn.“

Gleichzeitig seien aber grundlegende Veränderungen nötig. „Ohne einen systemischen Wandel wird es weitere militärische Fehlschläge, weitere Entschuldigungen und weitere trauernde Familien geben“, schrieb die Organisation mit Sitz in der US-Hauptstadt Washington. Ihr Team habe „alle ordnungsgemäßen Kommunikationsverfahren“ eingehalten.

Die sieben getöteten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollten Essen an die Zivilbevölkerung verteilen. Sie kamen aus Australien, Polen, Großbritannien und den Palästinensergebieten. Ein Opfer hatte die US-amerikanische und kanadische Staatsbürgerschaft.

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