Wahlkampf in USA

Obama: “Dies wird kein Rennen wie bei Usain Bolt”

Ausland
13.08.2012 13:26
Nach der Ernennung von Paul Ryan zum republikanischen Vizepräsidentschaftskandidaten hat US-Präsident Barack Obama seine Unterstützer auf einen harten Wahlkampf eingestimmt. Bei einer Rede in Chicago zog Obama am Sonntagabend diesbezüglich einen scherzhaften Vergleich zum jamaikanischen Sprint-Star Usain Bolt: "Dies wird kein Rennen wie bei Usain Bolt, bei dem wir 40 Meter vorneweg sind und auf den letzten drei Metern vor der Ziellinie schon anfangen können zu joggen."

Obama erklärte, seine Wiederwahl werde zwar ein knappes Rennen – der Demokrat zeigte sich aber zuversichtlich, dass er die Wahl am 6. November gewinnen könne. "Wir werden durch das Zielband rennen müssen. Doch wir sind wirklich gut aufgestellt, nicht nur zu gewinnen, sondern auch Amerika weiter voranzubringen", so Obama vor einem Spendendinner mit betuchten Unterstützern in seinem Wohnhaus in Chicago.

Der Wahlkampf hatte an Fahrt gewonnen, nachdem der designierte republikanische Kandidat Mitt Romney am Samstag den Haushaltspolitiker Ryan zu seinem "Running Mate" erkoren hatte. In seiner ersten öffentlichen Bemerkung zum Vizekandidaten der Republikaner bezeichnete Obama Ryan als "ideologischen Anführer" der Republikaner. "Er ist ein wortgewandter Sprecher für die Vision von Gouverneur Romney, aber ich stimme mit dieser Vision überhaupt nicht überein."

"Obama macht die USA mehr und mehr wie Europa"
Obamas Herausforderer wiederum gelobten bei Wahlkampfauftritten, die USA wieder zu alter wirtschaftlicher Stärke zu führen. "Ich habe gute Neuigkeiten", sagte Romney in North Carolina. "Dieses Land wird schwunghaft zurückkommen." Obama warf er vor, die USA "mehr und mehr zu Europa" zu machen, mit "chronisch hoher Arbeitslosigkeit, geringem Lohnwachstum und dem Steuerelend".

Ryan sagte, die USA müssten "auf den richtigen Weg zurückgebracht werden". Der 42-Jährige gilt als Verfechter eines harten Sparkurses. So steht er hinter einem vom Repräsentantenhaus im März beschlossenen Haushaltsplan, der Einsparungen in Höhe von rund fünf Billionen Dollar binnen zehn Jahren vorsieht. Der Plan hat jedoch keine Chance, den demokratisch dominierten Senat zu passieren.

Romney distanziert sich von Ryans Haushaltsplänen
Romney distanzierte sich am Sonntag vorsichtig von den Vorhaben Ryans. "Ich habe meinen Haushaltsplan, und diesen werden wir umsetzen", sagte der Republikaner in der Sendung "60 Minutes" des Fernsehsenders CBS. Ryans Pläne sind u.a. deswegen umstritten, weil sie eine Teilprivatisierung der Krankenversicherung für Ältere, Medicare, vorsehen. Obamas Berater David Axelrod sagte, Ryan wolle "ein Ende von Medicare, wie wir es kennen". Auf ältere Menschen würden dann Kosten in Höhe von Tausenden Dollar zukommen.

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