Wenn einen schon seit Tagen lästiger Schnupfen plagt und plötzlich auch noch Ohrenschmerzen dazukommen, fragt sich so mancher Betroffene frustriert: „Warum auch noch das? Wie ist das überhaupt möglich?“ Eine Fachärztin erklärt, was genau dahintersteckt.
Wenn man wissen will, wie das möglich ist, muss man den Zusammenhang kennen: „Der Nasenrachen ist durch die Eustachische Röhre mit dem Mittelohr verbunden. Jedes Mal, wenn wir schlucken, öffnet sich diese Verbindung und gleicht den Druck zwischen dem Mittelohr und der Umgebung aus“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Alice Auinger, Univ.-Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, MedUni Wien.
„Bei Erkältungen schwillt die Nasenschleimhaut an. Das beeinflusst auch die Schleimhaut in der Eustachischen Röhre, wodurch die Belüftung im Mittelohr abnimmt. Dort entsteht dadurch ein Unterdruck, der leichte Schmerzen aufgrund der eingeschränkten Belüftung verursacht. Halsweh im Rahmen einer Erkältung kann ebenfalls in das Ohr ausstrahlen.“ Eine Mittelohrentzündung infolge eines Schnupfens tritt bei Erwachsenen – im Unterschied zu Kindern – weniger häufig auf.
Zugluft und Lärm vermeiden
Hat man bereits Ohrenbeschwerden, sollte man seine Hörorgane vor Zugluft schützen, weil diese gerade bei Entzündungen im Gehörgang die Symptomatik verstärken kann. Aus diesem Grund ebenso starke Temperaturschwankungen vermeiden. Herrschen also z. B. in der Früh noch kühle Temperaturen, ein Stirnband oder eine Haube aufsetzen, rät die Ärztin.
Hat man bereits Ohrenbeschwerden, sollte man seine Hörorgane vor Zugluft schützen.
Priv.-Doz. Dr. Alice Auinger, Univ.-Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, MedUni Wien
Bild: Auinger
Natürlich ist auch Lärm (wie sehr laute Musik) nicht ratsam. Der Verzicht fällt aber den meisten Betroffenen leicht, da Krach bei Ohrenentzündungen ohnehin als extrem unangenehm empfunden wird. Wie sieht es mit Medikamenten aus?
Schmerzlindernde und entzündungshemmende Arzneien helfen oft gut
„Bei Ohrenbeschwerden, besonders nach einer Erkältung, kann man selbstständig mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten aus der Apotheke beginnen, die ohne Rezept erhältlich sind. Abschwellende Nasensprays schaffen ebenfalls Abhilfe, da sie die Schwellung der Nasenschleimhaut reduzieren und dadurch die Belüftung zum Mittelohr verbessern“, berichtet Doz. Auinger.
Vorsicht bei Herzerkrankungen!
Sie warnt jedoch: „Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten abschwellende Nasensprays nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt verwenden, da sie mitunter zu vorübergehenden Herzrhythmusstörungen oder Blutdruckanstiegen führen.“
Kommt es zu keiner Besserung der Symptome durch diese ersten Maßnahmen oder tritt Fieber auf, ist es sinnvoll, einen Allgemeinmediziner oder HNO-Facharzt aufzusuchen. „Stellt dieser eine bakterielle Mittelohrentzündung fest, verschreibt er zusätzlich ein Antibiotikum“, so die Fachärztin. Zudem wichtig: körperliche Schonung, ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und das Vermeiden von Wasser am betroffenen Ohr.
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