Kredite an Signa

Hypo-Aufsichtsrat begrüßt Rechnungshofprüfung

Bei der Hypo Vorarlberg geht es derzeit ziemlich rund.

(Bild: Mathis Fotografie)

Am Montagnachmittag hat sich der Aufsichtsrat der Hypo Vorarlberg zu einer außerordentlichen Sitzung getroffen. Dabei ging es nur um ein Thema, nämlich um die in der Kritik stehenden Geschäfte der Landesbank mit der insolventen Signa-Gruppe des Immobilienjongleurs René Benko.

Viel Konkretes drang nach der Krisensitzung nicht nach außen: Man sei vom Vorstand über die aktuellen Entwicklungen informiert worden, diese hätte man im Anschluss „gründlich diskutiert“, hieß es einer Aussendung des Gremiums. Es folgte der Zusatz: „Der Aufsichtsrat hat Verständnis, dass es aufgrund der medialen Berichterstattung Unklarheiten bei der Bevölkerung und bei den Kundinnen und Kunden der Bank gibt.“ Daher unterstütze man auch eine Prüfung durch den Landesrechnungshof.

Dieser wird dann unter anderem unter die Lupe nehmen, inwieweit der Aufsichtsrat seiner Kontrollfunktion nachgekommen ist. Noch ist jedenfalls keine Selbstkritik zu vernehmen, ganz im Gegenteil: Man habe sich „laufend intensiv und sorgfältig mit den Themen befasst“. Zudem habe man bereits die Risikopolitik und Richtlinien im Zuge der Eintrübung der Immobilienmärkte „in relevanten Punkten“ angepasst, gleiches gelte für die Vergabepraxis. 

Der Bank- und Sanierungsexperte Gerald Zmuegg wertet die vom Aufsichtsrat verkündeten Anpassungen als Flucht nach vorne: „Bemerkenswert ist, dass dieser Schritt vom Aufsichtsrat und nicht vom Vorstand, der ja für das Operative verantwortlich ist, bekannt gegeben wurde.“ Auch wenn keine Details genannt wurden, rechnet Zmuegg damit, dass zumindest die Vergabe von Krediten ohne eingetragene Pfandbestellungsurkunden in Zukunft nicht mehr möglich sein wird.