Frauen in der Kunst

„Zum Überleben gehört die Buchhaltung dazu“

Oona Valarie Serbest ist derzeit Kulturmanagerin

(Bild: Dostal Harald)

Kunst ist schön! Aber das genügt nicht, will man als Künstlerin überleben. Da muss man sich auch als Einzelunternehmerin im Dschungel der Bürokratie auskennen. Oona Valarie Serbest gibt Hilfestellung, sie ist Geschäftsführerin von Fiftitu%, einer Beratungsstelle, die österreichweit agiert - und die Nachfrage steigt ständig an.

„Wir glauben fest daran, dass eine gerechte und inklusive Kulturszene ein grundlegendes Recht für alle ist“, sagt die Linzerin Oona Valarie Serbest. Geschäftsführerin der Vernetzungsstelle Fiftitu%, die es mittlerweile schon seit 25 Jahren gibt. Sie sagt: „Wir arbeiten bis heute konsequent daran, Frauen und Queers im Kunst- und Kulturbetrieb zu stärken.“

Die einzige Beratungsstelle für Künstlerinnen in ganz Österreich setzt dort an, wo die Unis aufhören: „Man lernt im Studium viel über Kunst und Kreativität, aber nichts darüber, was alles zur Selbstständigkeit oder bei atypischen Beschäftigungsverhältnissen wichtig ist.“

Fiftitu% macht auch immer wieder Aktionen

(Bild: Sascha Osaka)

Es kommt vieles zusammen
Hier springt Fiftitu% ein, informiert über Rechts- und Versicherungsfragen, unterstützt bei Gründer- und Förderprogrammen, vermittelt sogar, wie man eine Buchhaltung macht: „Das gehört alles dazu, wenn man als Künstlerin überleben will, die Bürokratie wird oft unterschätzt“, sagt Serbest, die das gut kennt. Sie selbst ist eigentlich auch Künstlerin, „momentan aber sehe ich meine Aufgabe darin, andere zu unterstützen“.

Mit Förderdatenbank schneller zum Zug
Dabei geht es nicht nur um Beratungen, sondern es werden Workshops und Mentorings geboten. Es gab auch bereits Lehrveranstaltungen an der Linzer Kunstuni. Der ganze Stolz aber ist die offene Förderdatenbank newsbase.at.

Die Beratungen sind im letzten Jahr um das Dreifache angestiegen, rund 300 Personen aus ganz Österreich holten sich Rat.