Für Roboter, Prothesen

Schweizer Forscher entwickeln künstliche Muskeln

Elektronik
30.01.2024 15:27

Zürcher Forschende haben künstliche Muskeln für Roboter verbessert. Sie brauchen eine geringere elektrische Spannung als bisherige Modelle, wie die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich) in einer Mitteilung vom Dienstag schrieb. Dadurch lassen sie sich laut der Hochschule problemlos angreifen und sind wasserdicht.

Künstliche Muskeln funktionieren im Prinzip wie natürliche Muskeln: Bei einem elektrischen Impuls ziehen sie sich zusammen. Im Gegensatz zu ihrem natürlichen Gegenstück bestehen die künstlichen Muskeln allerdings nicht aus Zellen und Fasern, sondern aus einem Beutel, der mit Öl gefüllt.

Am Beutel befinden sich Elektroden, die beim Anlegen einer hohen Spannung gegensätzliche Ladungen erzeugen. Sie drücken das Öl dann in einen elektrodenfreien Bereich des Beutels hinein. Dadurch zieht sich der Beutel ähnlich wie ein biologischer Muskel zusammen.

Bisherige Modelle brauchten laut der ETH Zürich dafür eine Spannung von sechs- bis zehntausend Volt. Zum Vergleich: Aus Schweizer Steckdosen kommt Strom mit einer Spannung von 230 Volt. Um auf diese Spannung zu kommen, mussten die bisherigen künstlichen Muskeln an große, schwere Spannungsverstärker angeschlossen werden, wie die ETH Zürich schrieb. Sie funktionierten außerdem nicht in Wasser und waren auch für Menschen nicht ganz ungefährlich.

Roboter, Prothesen, Wearables
Der von ETH-Forschenden im Fachblatt „Science Advances“ vorgestellte künstliche Muskel wird über ein kleines, batteriebetriebenes Netzteil mit 900 Volt Spannung versorgt. Akku und Netzteil wiegen zusammen nur 15 Gramm. Mögliche Anwendungen sehen die Forschenden in neuartigen Robotern, Prothesen oder sogenannten Wearables, also am Körper getragene Technologien.

Zu verdanken habe der künstliche Muskel seine verbesserten Fähigkeiten einer neuen Hüllenstruktur. Im Gegensatz zu bisherigen künstlichen Muskeln liegen die Elektroden bei den neu entwickelten nicht außen an der Hülle, erklärte die ETH. Die Hülle bestehe stattdessen aus verschiedenen Schichten. Zudem verwendet die Forschenden ein Material, das verhältnismäßig hohe Mengen an elektrischer Energie speichern kann.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele