Sonne, Sommer, Sonnenschein – der heurige Juli hat anscheinend eine Identitätskrise und zeigt sich äußerst unsommerlich, nicht nur, aber auch in Vorarlberg. Die Freibäder können die Gäste meist an zwei Händen abzählen – wenn sie überhaupt aufsperren.
Unter Wassermangel leidet Vorarlberg derzeit nicht. Seit Wochen ziehen regelmäßig dicke Regenwolken übers Land. Dabei nieselt es nicht nur hin und wieder, sondern Starkregenereignisse machen sogar immer wieder Einsätze der Feuerwehr notwendig. Zudem sind auch die Temperaturen recht verhalten. Am Morgen zeigt das Thermometer oft nicht mehr als 12,5 Grad Celsius. Da denkt man nicht unbedingt an Abkühlung und eine Extraportion Eiscreme.
Frühschwimmer bei jedem Wetter
Das merken natürlich auch die Betreiber Vorarlbergs Freibäder. Zeigt sich der Parkplatz vor den Rheinauen in den Sommermonaten normalerweise brechend voll, herrscht dort nun gähnende Leere. Nur ein paar Hardcore-Schwimmer haben den Weg zur Freizeitanlage gefunden. „Heute Morgen, als es nur 13 Grad Celsius hatte, sind 15 abgehärtete Leute zu uns gekommen, um ihre Bahnen zu ziehen. Aber immerhin hat das Wasser angenehme 23 Grad“, erzählt Ewald Petritsch, der das Bad leitet.
Nach dieser Frühschwimmer-Session bleibt die Anlage bei Schlechtwetter geschlossen. Die Mitarbeiter sind derzeit damit beschäftigt, einen kleinen See, der sich auf einer der Liegewiesen gebildet hat, abzupumpen.
Sogar heute Morgen, da es nur 13 Grad Celsius hatte, sind 15 abgehärtete Leute zu uns gekommen.
Ewald Petritsch, Rheinauen
Bild: Mathis Fotografie
Trotzdem ist Petritsch guter Dinge, denn im vergangenen Jahr zählte das Bad bis 31. Juli 57.000 Besucher – und heuer waren es bis jetzt schon weit mehr, nämlich 67.000. Das liegt vor allem an den perfekten Badeverhältnissen, die im Juni geherrscht haben. Auch aus einem anderen Grund macht sich Petritsch keine großen Sorgen. „Ich habe schon mit Petrus geredet wegen des Wetters, es wird bald besser!“, weiß der Eingeweihte.
Darüber werden sich dann auch die Verantwortlichen im Waldbad Enz in Dornbirn freuen, denn dort ist der Juni ebenfalls hitverdächtig verlaufen, der Juli aber fiel ins Wasser.
Nicht ganz so schlimm trifft das Schlechtwetter die Seebadanlage in Bregenz, denn dort gibt es mit dem neuen Hallenbad eine topmoderne Alternative zur Außenanlage. Geschäftsführer Alexander Fritz und sein Team zählten in der heurigen Saison 73.000 Gäste im Freibad – und 18.000 im Hallenbad seit der Neueröffnung.
Pommes-Hunger macht den Unterschied
Allein am Sonntag besuchten 1600 Personen den Indoor-Pool. „Wir müssen sogar immer wieder einen Einlass-Stopp verhängen, weil die 350 Spinde alle bereits belegt sind“, berichtet Fritz. Da braucht es also hin und wieder etwas Geduld. Wirtschaftlich gesehen macht es natürlich einen Unterschied, ob 7000 Leute ins Freibad strömen oder 1600 ins Hallenbad – allein, was den Pommes-Hunger angeht. Das kann sich jeder ausrechnen. Alles in allem ist Fritz aber zufrieden: „Mit dem neuen Hallenbad haben wir eine echte Schlechtwetter-Alternative. Das kann man mit früher gar nicht vergleichen.“
Mit einer Wetterbesserung ist – trotz heißen Drahts zu Petrus – in den nächsten Tagen noch nicht zu rechnen, immer wieder zeigt sich zwar die Sonne, doch dazwischen regnet es regelmäßig, auch Gewitter können dabei sein. Die Höchsttemperaturen liegen im Rheintal zwischen 15 und 23 Grad, in höheren Lagen ist schon bei 18 Grad Celsius Schluss.
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