Prüfung startet

Hutchison meldet Übernahme von Orange bei EU an

Elektronik
08.05.2012 10:03
Der Mobilfunker Hutchison 3G Austria, besser bekannt als "3", hat am Montag die Übernahme von Orange Austria bei der EU-Kommission in Brüssel offiziell angemeldet. "Mit der Anmeldung in Brüssel haben wir einen wichtigen Schritt im Übernahmeverfahren gesetzt und läuten nun die Prüfung des Deals auch offiziell ein", so "3"-Chef Jan Trionow in einer Aussendung. "Ab dem Stichtag der Einreichung beginnt auf europäischer Ebene der Countdown für das Prüfverfahren zu laufen."

Für die erste Stufe der Wettbewerbsprüfung sind maximal 35 Arbeitstage seitens der EU-Kommission vorgesehen. Man wolle schon in dieser Phase eine abschließende Bewertung der Übernahme erreichen, so "3". Eine länger dauernde, intensivere Wettbewerbungsprüfung wolle man vermeiden.

Die Anmeldung der Übernahme der Orange-Tochter yesss! bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) werde erst einige Wochen später durch die Telekom Austria erfolgen. Durch die zeitversetzten Eingaben in Brüssel und Wien soll gewährleistet werden, dass beide Verfahren ungefähr zeitgleich abgeschlossen werden können.

"3" schielt auch schon auf LTE
"Wir sind zuversichtlich, dass wir die Behörden von den Vorteilen des Vorhabens für die Kunden überzeugen können und hoffen auf eine positive Entscheidung bis Mitte des Jahres", so Trionow und ergänzt weiter: "Auch sind wir davon überzeugt, dass die zuletzt angekündigte Verschiebung der LTE-Frequenzversteigerung in Österreich aufgrund eines rasch durchgeführten Verfahrens nur von minimaler Dauer sein wird."

T-Mobile fürchtet "massive Verzerrung des Wettbewerbs"
Anlässlich der Anmeldung in Brüssel hat sich auch der Mitbewerber T-Mobile Austria zu Wort gemeldet. Grundsätzlich habe man keine Vorbehalte gegen eine Marktkonsolidierung. Die jetzt angemeldete Übernahme von Orange Austria durch Hutchison 3G Austria würde aber in der geplanten Form zur "massiven Verzerrung des Wettbewerbs zugunsten von Hutchison 3G sowie Marktführer A1 Telekom Austria" führen, darum halte T-Mobile den Zusammenschluss in der jetzigen Form für bedenklich.

"Wir erwarten, dass die Behörden in Brüssel und Wien vor allem den Verkauf von Frequenzen und der Billigmarke Yesss! an die A1 Telekom Austria genau prüfen. In der jetzigen Form würde die Fusion Hutchison 3G sowie A1 inakzeptable Wettbewerbsvorteile beim Aufbau des LTE-Breitbandnetzes einräumen und T-Mobile stark benachteiligen. Außerdem würde die Dominanz des Marktführers durch die Übernahme der Yesss-Kunden beinahe auf 50 Prozent steigen, was nicht im Interesse des Wettbewerbs am heimischen Markt ist", erklärt Robert Chvátal, CEO T-Mobile Austria, in einer Aussendung.

Kritik an Vorsprung bei LTE-Angebot für "3"
Aufgrund der Laufzeiten für seine 1800-Megahertz-Frequenzen und durch den Zuwachs an rund 4.500 Basisstationen wäre Hutchison 3G nach der Fusion als einziger Betreiber in der Lage, ohne neue Frequenzen rasch ein breitflächiges LTE-Angebot anzubieten. Damit ergäbe sich ein eineinhalb bis zweijähriger massiver Wettbewerbsvorsprung. "Ohne Auflagen darf diese Übernahme nicht genehmigt werden. Wir erwarten auch, dass alle verantwortlichen Behörden im Sinne eines fairen Wettbewerbes den Sachverhalt einer sehr genauen Überprüfung unterziehen und keine übereilten Entscheidungen treffen", fordert Chvatal.

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