Die 21-jährige Kroatin Zrinka Ljutic und die 19-jährige Italo-Albanerin Lara Colturi gelten aktuell als die Jungstars im alpinen Skizirkus der Damen. Doch schon bald könnte das Duo gewaltige Konkurrenz von einer erst 16-Jährigen bekommen, die jede Menge südamerikanische Lebenslust mitbringt und auch wohl abseits der Piste eine Bereicherung für den Sport wäre.
„Sie ist überragend“, sagt Head-Rennsportchef Rainer Salzgeber über Giada D‘Antonio. Und das soll etwas heißen, gilt der 58-jährige Vorarlberger ansonsten nicht als Mensch, der mit Superlativen um sich wirft – schon gar nicht, wenn es um junge Talente geht. Aber im Falle der 16-Jährigen aus Neapel ist die Situation eine andere und ihre Zukunft scheint rosig. „Das wird auf jeden Fall noch sehr spannend, wie ihre Entwicklung weitergeht.“
Aufgewachsen unter dem Vesuv
Doch wer ist Giada D‘Antonio überhaupt? Geboren wurde sie am 28. Mai 2009 in Neapel als zweites Kind des italienischen Zahnarztes Fabio D‘Antonio und der Kolumbianerin Sandra Cabezas Gonzalez. Aufgewachsen in San Sebastiano al Vesuvio, direkt am Fuße des Vulkans Vesuv, stand Giada nach Informationen von Skinews.ch mit etwas mehr als drei Jahren erstmals auf Skiern. Bereits im Schüler- und Jugendbereich glänzte „der schwarze Panther“ – so D‘Antonios Spitzname – mit Topleistungen bei internationalen Rennen. So gewann sie mehrere Rennen in verschiedenen Altersklassen beim FIS Kids Cup in Abetone (It) – einst „Trofeo Topolino“ – oder bei der „Trofeo Alpe Cimbra“.
Beeindruckender Raketenstart
Vor der Saison wurde die Süditalienerin, die ins Fassatal übersiedeln wird, vom italienischen Skiverband direkt in den C-Kader eingestuft. Als einzige Athletin des Jahrgangs 2009. Eine Einschätzung, die d‘Antonio am Mittwoch und Donnerstag, mit ihren zwei sensationellen Siegen bei den FIS-Slaloms am Schweizer Schilthorn, mehr als nur rechtfertigte. Im ersten Rennen triumphierte sie mit Startnummer 82, im zweiten mit Nummer 63. Damit steht sie nach nur zwei Einsätzen bereits bei 23,00 FIS-Punkten, womit sie in der nächsten FIS-Punkteliste bereits um Platz 110 aufscheinen wird.
Coach schwärmt von Auftritt
„Meine Trainer vor Ort haben gemeint, dass ihr Auftritt genial war“, erzählt der Vorarlberger Roland Fuchs, Alpindirektor des Bündner Skiverbandes, für den die 16-Jährige nach den Erfolgen im Nachwuchsbereich aber keine Unbekannte mehr war. „Auch die jungen 2008er-Läuferinnen von Swiss Ski waren am Schilthorn schon gut unterwegs...“ Aber Giada war da nochmals deutlich schneller.
„Besser“ als Shiffrin oder Kostelic
Zwei Siege in den ersten zwei Rennen auf FIS-Niveau schafften selbst Superstars wie Mikaela Shiffrin oder Janica Kostelic nicht, die wie D‘Antonio als „Wunderkinder“ galten und schon früh im Weltcup für Furore sorgten. Anders Lara Colturi. Die heute 19-Jährige feierte im Sommer 2022 in Südamerika in ihren ersten fünf FIS-Einsätzen fünf Siege. Allerdings nicht für Italien, sondern für Albanien. Ein Schicksal, das dem italienischen Skiverband auch im Fall von D‘Antonio drohen könnte.
Tanzen mit Pinheiro
Da ihre Mutter aus Kolumbien kommt, könnte sie unter Umständen auch für das südamerikanische Land an den Start gehen – und damit zur „Ski-Shakira“ werden. Eine Entwicklung, die ganz stark auch an Lucas Braathen erinnern würde. Der 25-Jährige war einst als Norweger in den Weltcup eingestiegen und hatte seine ersten Siege als Wikinger gefeiert. Nach Streitigkeiten mit dem norwegischen Skiverband hatte er seine Karriere im Oktober 2023 beendet, um ein Jahr später als Lucas Pinheiro Braathen für Brasilien – seine Mutter stammt von dort – ein Comeback zu geben.
Pikant: Zwischen Pinheiro, der zuletzt in Levi den ersten brasilianischen Weltcupsieg feiern konnte, und der Familie D‘Antonio gibt es schon Berührungspunkte. Bei einer Veranstaltung des gemeinsamen Sponsors Energiapura bewiesen er und Giadas Mama Seite an Seite sensationelle Qualitäten als Tänzer.
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