Todesangst in Gaza:

„Menschen wie Figuren am Schachbrett“

Militäranalyst Oberst Berthold Sandtner von der Landeverteidigungsakademie des Bundesheers gibt im krone.tv-Interview einen tiefen Einblick in den brutalen Kriegsverlauf zwischen Israel und der Hamas: „Der Unterschied der aktuellen Kriegssituation nach der mehrtägigen Feuerpause zu jener davor ist, dass die Kämpfe jetzt im Süden des Gazastreifens stattfinden. 

Die israelische Armee hat ja zu Beginn ihrer Bodenoffensive die palästinensische Zivilbevölkerung aufgerufen, aus dem umkämpften Norden wegzugehen und in den Süden des Gazastreifens zu fliehen. Nun wird aber verstärkt auch dort gekämpft. Sandtners Fazit: „Die Menschen der Zivilbevölkerung sind praktisch Figuren auf einem Schachbrett und werden herumgeschoben.“

Den brutalen Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober mit weit über eintausend getöteten Israelis vergleicht der Militäranalyst mit der bestialischen Vorgangsweise des Islamischen Staat vor einigen Jahren: „Der IS war ebenso brutal. Es ist unfassbar, zu welchen Taten hasserfüllte Kämpfer bereit sind.“

Was die Zukunft des Kriegs und den weiteren Status des Gazastreifens betrifft, bleiben auch bei Sandtner die klaren Antworten aus: „Das ist wie die berühmte „Eine Million-Frage“ und kann derzeit nicht beantwortet werden. Gaza wird fix ein Teil Israels bleiben. Aber in welchem Status und wer dort künftig die Verwaltung führen wird, das ist derzeit jedoch gänzlich offen.“  Im Moment stünde die Hamas durch die Kämpfe im Norden und im Süden des Gazastreifens jedenfalls enorm unter Druck.

Viele weitere Infos zum aktuellen Kriegsverlauf und der Zukunft der israelischen Geiseln sehen sie im Video oben.