Schlimmer Verdacht

‘Pflegerin’ Bogumila W. soll auch alte Frau getötet haben

Niederösterreich
13.04.2012 22:16
Knalleffekt im Zusammenhang mit zwei mysteriösen Todesfällen im Umfeld der angeblichen Pflegerin Bogumila W. (51): Wie die Staatsanwaltschaft Krems am Freitag erklärte, habe am Donnerstag eine Zeugin ausgesagt, dass auch eine Frau, die mit der mordverdächtigen Polin in Kontakt gestanden sei, durch diese ums Leben gekommen sein könnte. Die U-Haft über die Frau wurde indes am Freitag verlängert. Zur Haftprüfung musste sie dabei extra "anreisen" - aus der psychiatrischen Abteilung in Mauer in Niederösterreich: Sie hatte gedroht, sich umzubringen.

Man müsse die Aussage erst überprüfen, betonte Behördensprecher Franz Hütter, denn bisher sei das mögliche dritte Opfer nicht einmal identifiziert. Laut der Zeugin soll der 68-jährige Wiener Herbert A., der von der Polin schleichend mit Arsen vergiftet worden sein soll, seine "Pflegerin" über Monate hinweg regelmäßig zu einer alten Dame gebracht haben, die ebenfalls von der 51-Jährigen betreut worden sein dürfte. Diese sei dann plötzlich gestorben, und Bogumila W. habe ihren ganzen Schmuck geerbt. Die Überprüfung dieser Anschuldigungen werde einige Tage in Anspruch nehmen, so Hütter.

Sohn der Polin wurde einvernommen
Am Freitagabend wurde der wegen vermögensrechtlicher Delikte im Verdacht stehende Sohn der Polin einvernommen. Er soll Geld von Herbert A.'s Konto behoben haben, was man laut Anwalt Timo Gerersdorfer aber "schnell aufklären" könne: Der 28-Jährige habe auf Wunsch des Mannes am Grab von dessen verstorbener Frau Arbeiten durchgeführt und sei dafür auch bezahlt worden. Dafür gebe es eine entsprechende Rechnung. Auch der Sohn selbst gab nun zu Protokoll, dass alles mit Herbert A. abgesprochen gewesen sei.

Dass die U-Haft über Bogumila W. am Freitag verlängert werden würde, sei für die Frau laut Anwalt Gerersdorfer übrigens keine Überraschung gewesen: "Sie musste es erwarten." Man wolle nun auf das Gutachten des Gerichtsmediziners Christian Reiter warten. Sollte die Expertise entlastend sein, werde er sofort einen Enthaftungsantrag stellen. Der Anwalt betonte, er sehe keinen Tatverdacht und auch kein Motiv. Dass sie, wie von der Zeugin behauptet, auch eine ältere Dame gepflegt habe, sei nicht richtig.

Männer mit Arsen und Pflanzengift getötet
Die Polin wird beschuldigt, als Pflegerin den 68-jährigen Wiener Herbert A. mit Arsen und den Niederösterreicher Alois F. (62) mit einem pflanzlichen Gift getötet zu haben, um an deren Vermögen zu gelangen. Die Männer starben im Oktober 2010 bzw. im Februar 2011. Bei einer ersten Untersuchung wurde beim Leichnam des 68-Jährigen eine um das 50-fache überhöhte Arsenkonzentration festgestellt. Beide Leichen wurden daraufhin in der Vorwoche exhumiert und werden nun toxikologisch untersucht.

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