Acht Millionen Euro
Shell verklagt NGO wegen Protest auf Ölplattform
Weil sich eine Gruppe von Greenpeace-Aktivisten auf See Zugang zu einer fahrenden Ölplattform verschaffte, hat der Ölkonzern Shell die Umweltschutzorganisation auf Schadenersatz verklagt. Die Summe soll rund acht Millionen Euro betragen.
Man habe das Recht, die durch den Protest entstanden erheblichen Kosten einzufordern, hieß es. Zu der geforderten Summe äußerte sich der Konzern nicht. Berichten zufolge soll sich der Betrag auf 1,7 Millionen Pfund (1,95 Millionen Euro) belaufen. Weitere 5,3 Millionen Pfund (6,09 Millionen Euro) werden von einem US-amerikanischen Öl- und Gasunternehmen verlangt.
Bei der Protestaktion im Jänner hatten sich mehrere Aktivisten in kleinen Booten einer fahrenden Ölplattform genähert und diese bestiegen. Der Vorfall spielte sich Berichten zufolge in der Nähe der Kanarischen Inseln ab. Die Aktivisten blieben demnach an Bord der Plattform, bis sie ihr Ziel in Norwegen erreichte.
„Einschüchterungsklage“
Greenpeace bezeichnete Shells Vorgehen als „Einschüchterungsklage“ und warf dem Konzern vor, legitimen Protest unterdrücken zu wollen. Man werde sich dem aber nicht beugen. Shells Pläne, „nach neuen klimaschädlichen fossilen Brennstoffen zu bohren, bedeutet eine Katastrophe für das Leben, die Wohnungen und Arbeitsplätze von Menschen“, hieß es in einem X-Beitrag, verbunden mit einem Spendenaufruf.
Aktion „extrem gefährlich“
Das Unternehmen teilte mit, man respektiere das Demonstrationsrecht, es müsse aber sicher und gesetzeskonform ausgeübt werden. „Ein sich bewegendes Schiff von 72.000 Tonnen auf See zu besteigen, war rechtswidrig und extrem gefährlich.“ Man wolle mit der Klage die erheblichen Kosten reinholen, die Shell und seinen Vertragspartnern etwa durch Sicherheitsmaßnahmen entstanden seien.
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