Rücktritt erklärt

GB: Schatzmeister wollte Essen mit Cameron verkaufen

Ausland
25.03.2012 10:33
Einer der Schatzmeister der britischen Konservativen ist zurückgetreten, nachdem er für Spenden in sechsstelliger Höhe Zugang zu Parteichef und Premierminister David Cameron (Bild) versprochen hatte. Er bedauere, dass "der Eindruck von Unangebrachtheit" entstanden sei, erklärte Peter Cruddas am Sonntag. Die "Sunday Times" hatte zuvor ein heimlich aufgenommenes Gespräch mit Cruddas veröffentlicht.

In dem Gespräch mit Reportern, die sich als interessierte Spender ausgaben, verspricht Cruddas für 200.000 bis 250.000 Pfund (bis zu 299.000 Euro) Zugang zu Abendessen mit Cameron oder Finanzminister George Osborne. Bei diesen Veranstaltungen könnte den beiden "praktisch jede Frage" gestellt werden.

Schatzmeister rudert zurück und tritt ab
In seiner Rücktrittserklärung betonte Cruddas, Spendern sei kein Einfluss auf die Politik möglich, auch erhielten sie keinen unzulässigen Zugang zu Politikern. Cameron selbst habe derartiges niemals erwogen. Um dies deutlich zu machen, erkläre er mit großem Bedauern seinen Rücktritt, so Cruddas.

Ein Sprecher der Konservativen hatte zuvor gesagt, die Partei prüfe die Vorwürfe. Es sei aber niemals eine solche Spende angenommen oder dies auch nur erwogen worden. Es werde streng darauf geachtet, dass alle Spenden an die Partei die Bedingungen des britischen Wahlrechts erfüllten.

Cameron: "Vollkommen inakzeptables Verhalten"
Cameron nannte das Verhalten des Partei-Schatzmeisters und Bankiers am Sonntag "vollkommen inakzeptabel" und distanzierte sich aufs Schärfste von diesem. "Das ist nicht die Art und Weise, wie die Konservative Partei Spenden sammelt, das hätte nicht passieren dürfen", sagte der Premierminister dem Sender BBC. Er werde sicherstellen, dass so etwas nicht noch einmal vorkomme, und eine parteiinterne Untersuchung einleiten.

Ähnlicher Skandal im Jahr 2010
Im Mai 2010 hatte ein ähnlicher Vorfall für Aufregung in Großbritannien gesorgt. Damals hatte die Ex-Frau des britischen Prinzen Andrew, Sarah Ferguson, gegen Geld einen Zugang zum Prinzen versprochen. Die Herzogin von York hatte sich später dafür entschuldigt und eingeräumt, Geldsorgen zu haben. Ihr Ex-Mann ist britischer Sonderbeauftragter für Internationalen Handel und Investitionen.

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