Explosion in Aleppo

Blutige Serie von Anschlägen erschüttert Syrien

Ausland
18.03.2012 15:23
Nach Damaskus ist am Sonntag auch Syriens zweitgrößte Stadt Aleppo von einem Bombenanschlag erschüttert worden (Bilder). Das Staatsfernsehen meldete, eine Autobombe sei in einem Wohngebiet explodiert. Nach Darstellung aus der Opposition gab es Tote und Verletzte. In der Nähe des Explosionsortes befinde sich eine Einrichtung der Sicherheitsbehörden. Indessen wurde bekannt, dass Saudi-Arabien die syrischen Rebellen bewaffnen will.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei dem Anschlag im nordsyrischen Aleppo mindestens drei Menschen getötet und 25 verletzt. In der Hauptstadt Damaskus waren am Vortag bei drei Anschlägen (siehe Infobox) mindestens 30 Menschen getötet worden. 140 Menschen, überwiegend Zivilisten, wurden demnach verletzt.

Ban verurteilte Anschläge scharf
Die Zeitung "Al-Baath", Sprachrohr der gleichnamigen syrischen Regierungspartei, schrieb in ihrer Sonntagsausgabe, von ausländischen Mächten finanzierte und bewaffnete Terroristen hätten die Anschläge verübt, um die Friedensbemühungen der UNO für Syrien zu torpedieren. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Bombenanschläge scharf und erklärte, in Syrien müsse jede Form der Gewalt "umgehend enden".

Damaskus und Aleppo waren in den vergangenen Monaten mehrfach Ziel von Anschlägen mit Dutzenden Toten. Die syrische Opposition wirft der Regierung vor, die Anschläge selbst zu verüben, um ihr hartes Vorgehen gegen die Protestbewegung zu rechtfertigen. Syrische Medien machten dagegen Katar und Saudi-Arabien für die Anschläge vom Samstag verantwortlich. Die beiden Länder befürworten die Bewaffnung der Aufständischen gegen Präsident Bashar al-Assad.

Waffen aus Saudi-Arabien für Rebellen?
Laut Angaben eines hochrangigen arabischen Diplomaten gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Samstag seien Militärgüter aus Saudi-Arabien über Jordanien unterwegs zu der von Deserteuren gegründeten Freien Syrischen Armee, der FSA. Es handle sich um eine saudi-arabische Initiative, um die "Massaker in Syrien" zu beenden. Weitere Einzelheiten würden noch bekannt gegeben. Die Ankündigung erfolgte zwei Tage, nachdem Riad die Schließung seiner Vertretung in Damaskus und den Abzug seines Botschaftspersonals bekannt gegeben hatte.

Die FSA kämpft seit Monaten gegen die Sicherheitskräfte von Präsident Bashar al-Assad. Zwar zählt die Rebellentruppe mittlerweile nach eigenen Angaben zwischen 20.000 und 40.000 Kämpfer, aber im Vergleich zur regulären Armee ist sie schlecht organisiert und an Feuerkraft unterlegen.

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