380 Mrd. US-Dollar

Naturkatastrophen verursachten Rekordschäden

Ausland
06.03.2012 15:42
Noch nie in der Geschichte der Menschheit haben Naturkatastrophen so hohe Sachschäden verursacht wie im vergangenen Jahr. Erdbeben, Überschwemmungen und andere Unglücke kosteten 2011 nach Angaben der Vereinten Nationen 380 Milliarden Dollar (285 Milliarden Euro). Damit wurde der Wert des bisherigen Rekordjahres 2005 um mehr als zwei Drittel übertroffen - damals waren Schäden von 220 Milliarden Dollar registriert worden. Die Zahl der Todesopfer sei relativ gesehen aber rückläufig.

"Es gibt immer größere wirtschaftliche Ausfälle", berichtete Margareta Wahlström, UN-Sonderbeauftragte für Katastrophenvorsorge, am Montag in New York. Die Zahl der Todesopfer nehme hingegen dank besserer Vorsorge "global gesehen und im Vergleich zur Schwere der Katastrophen sogar ab". Die Hälfte der Menschheit lebe unter erhöhtem Risiko, Opfer einer Naturkatastrophe zu werden.

27.000 Todesopfer im Jahr 2011
Weltweit kamen im vergangenen Jahr etwa 27.000 Menschen bei Naturkatastrophen ums Leben - viel weniger als im Jahr zuvor. 2010 hatte allein das Erdbeben in Haiti 220.000 Menschen das Leben gekostet.

2005 war das Jahr großer Wirbelstürme in Nordamerika: Besonders Hurrikan "Katrina" hinterließ Tod und Verwüstung - etwa 1.800 Menschen starben, der Sachschaden wurde auf gut 80 Milliarden Dollar geschätzt. Das Jahr 2011 stellt nun die Bilanz von 2005 in den Schatten - vor allem wegen des Erdbebens und des Tsunamis in Japan. Aber auch das Erdbeben in Neuseeland und Überschwemmungen in Asien trieben die Kosten auf ein Rekordhoch.

380 Milliarden Dollar - das entspricht der gesamten jährlichen Wirtschaftsleistung von Norwegen oder Österreich. Wer ein Monatseinkommen von 3.000 Euro hat, müsste für die Gesamtsumme fast acht Millionen Jahre arbeiten.

70 Prozent der Schäden in Asien
Vor den Vereinten Nationen hatte auch schon der Rückversicherer Munich Re Zahlen genannt. Allein die Erdbeben in Japan und Neuseeland hätten etwa zwei Drittel der Schäden verursacht. Ungewöhnlich sei auch die regionale Verteilung der Schäden: Rund 70 Prozent entfielen auf Asien.

"Die teuerste Naturkatastrophe aller Zeiten" sei das stärkste je in Japan registrierte Erdbeben und der davon ausgelöste Tsunami am 11. März gewesen 2011. Erdbeben gelten überhaupt als teuerste Naturkatastrophe. Die Versicherer sprachen im Fall Japan von einem volkswirtschaftlichen Schaden von 210 Milliarden Dollar - die Folgen des Atomunglücks in Fukushima noch gar nicht mitgerechnet.

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