Nach Zugunglück

Staatstrauer und zwei Festnahmen in Polen

Ausland
05.03.2012 12:31
Nach dem tragischen Zugunglück in Polen mit mindestens 16 Todesopfern hat Präsident Bronislaw Komorowski (Bild) eine zweitägige Staatstrauer angeordnet. Montag früh gingen die Rettungsarbeiten an der Unfallstelle weiter. Der Einsatz werde erst dann beendet, wenn sich die Helfer sicher seien, dass niemand mehr unter den Trümmern begraben liegt, erklärten die Behörden. Die Unfallursache ist nach wie vor unklar, mittlerweile gab es aber zwei Festnahmen.

Bei dem schwersten Zugunglück in Polen seit mehr als zwei Jahrzehnten waren am Samstagabend zwei Personenzüge im Süden des Landes auf demselben Gleis aufeinander zugerast und frontal zusammengeprallt. In beiden Zügen - einer fuhr in Richtung Warschau, der andere in Richtung Krakau - saßen zusammen rund 350 Passagiere.

Offiziellen Angaben zufolge wurden 15 der bisher 16 Todesopfer identifiziert. Unter ihnen seien eine US-Bürgerin sowie eine Russin. Rund 50 Menschen würden noch in Krankenhäusern behandelt.

Unfallursache weiter unklar - zwei Festnahmen
Die Suche nach der Unfallursache werde wohl mehrere Wochen dauern, erklärten die Behörden am Montag. Experten sind uneinig, ob es sich um menschliches Versagen, einen technischen Fehler oder aber um langfristige Probleme bei der Modernisierung der Bahnanlagen handle.

Am Montag wurden allerdings zwei Bahnmitarbeiter festgenommen, die zur Klärung der Unfallursache beitragen sollen. Die Männer müssten sich einer Befragung unterziehen, sagte der zuständige Staatsanwalt Tomasz Ozimek. Die beiden Fahrdienstleiter waren zur Unglückszeit im Einsatz gewesen und hätten den Zugverkehr auf der betroffenen Strecke koordinieren sollen, hieß es.

Die Ermittler konnten bereits ausschließen, dass die Männer zum Unfallzeitpunkt betrunken waren. Der polnische Fernsehsender "TVN 24" berichtete, einer der Festgenommenen sei in schlechter psychischer Verfassung und wurde in eine psychiatrische Klinik gebracht. Der Mann habe angeblich versucht, Aufzeichnungen über den Unfallhergang zu fälschen, um Fehler zu vertuschen, hieß es in dem Bericht. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es jedoch nicht.

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