Renaissance der Mauern
Darum sind Grenzzäune nicht die Problemlösung
Eine unüberwindbare Hürde sollte die teilweise neun Meter hohe Grenzmauer im Gazastreifen für die Hamas-Kämpfer darstellen. Tat sie aber nicht. Schwachstellen sind in jeder Mauer zu finden. Warum die nicht nur baulicher Art sein können, musste auch die EU schmerzhaft feststellen.
Wie hatte sich Donald Trump im Wahlkampf 2016 doch lächerlich gemacht? Er wollte die Mauer zu Mexiko ausbauen, höher machen, die Einwanderung weiter minimieren. Und die Kosten sollte der südliche Nachbar tragen. Fünf Jahre später waren 727 Kilometer Grenzzaun neu errichtet, adaptiert oder aufgestockt worden. Das Lachen ist nicht nur den Mexikanern vergangen. Auch in Europa ist das lange Zeit verpönte Thema wieder en voge.
Dabei schien spätestens nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 klar zu sein, dass Mauern kein Konzept für ein brauchbares Verhältnis mit einem Nachbarn darstellen. Während nur noch einige Reste der ehemals 155 Kilometer langen und vier Meter hohen Barriere dank dem Denkmalschutz erhalten sind, wird anderswo in Europa groß gebaut. Der Grenzzaun erlebt eine nicht mehr geglaubte Renaissance.

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