Auf Schutzweg in Wien

Adelsnachkomme rast mit 1,4 Promille in Passantin

Gericht
25.09.2023 18:30

Ein 72-jähriger Mann mit adeligem Stammbaum unterbricht die Heimfahrt zum Kauf von Semmeln und einer Wodkaflasche, die er noch am Parkplatz öffnet. Anschließend rammt er in Wien eine 33-jährige Frau auf dem Schutzweg.

Die Vorfahren des 72-jährigen Angeklagten sind aus einem alten deutschen Adelsgeschlecht. Doch von seiner adeligen Herkunft ist im Gericht, abgesehen vom Namen, nichts merkbar. Geschwächt, auf seinen Stock gestützt, schleppt sich der Mann im Wiener Landl in den Saal. „Ich sag’ gern alles. Ich bin schuld an dem Ganzen“, beginnt er, bevor Herr Rat eine Frage stellen kann.

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Ich wollte Semmeln kaufen. Doch dann hab ich mir auch einen Wodka gekauft. Ich Trottel hab nicht gewartet, bis ich zu Hause war.

Der 72-Jährige zum Richter

„Ich war sicher, dass es grün ist“
„Ich war mit dem Auto in Richtung nach Hause unterwegs und wollte mir im Supermarkt eine Semmel kaufen“, erinnert er sich an den 9. März zurück, „aber dann hab ich mir auch einen Wodka gekauft. Ich Trottel hab nicht gewartet, bis ich zu Hause war“, gesteht er, dass er Hochprozentiges sofort konsumierte und dann weiterfuhr. „Bis zu der Kreuzung waren es 300 Meter. Die Autos haben mich geblendet. Ich war sicher, dass es grün ist.“ War es aber nicht.

Niedergefahrene Frau war monatelang gehbehindert
Eine 33-Jährige stieg im 14. Bezirk aus dem Bus und ging zur Ampel: „Ich trug zwei Torten, weil ich kurz zuvor Geburtstag hatte. Bei Grün bin ich losmarschiert. Plötzlich hab ich einen Schmerz gespürt.“ Sie erlitt etwa Verletzungen am Knie, war monatelang gehbehindert.

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Ich werde nie wieder Auto fahren. Ich bin zu alt und zu gebrechlich dafür.

Im Gericht zeigt sich der Mann einsichtig.

Warten auf einen Therapieplatz
Der Richter verurteilt den Adelsnachkommen zu sieben Monaten bedingt und 3000 Euro Geldstrafe, nicht rechtskräftig. Dem Opfer muss der Pensionist, der auf einen stationären Therapieplatz zur Behandlung seiner Alkoholsucht wartet, 5000 Euro Schmerzengeld zahlen. Er gelobt: „Ich werde nie wieder Auto fahren. Ich bin zu alt und zu gebrechlich dafür.“

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